Putin verstärkt Rekrutierung neuer Soldaten nach der Kursk-Offensive – und lockt mit mehr Geld
Im Zuge der aktuellen ukrainischen Offensive in der Region Kursk haben die russischen Behörden eine weitreichende Rekrutierungskampagne für das Militär gestartet.
Moskau – Die Rekrutierungskampagne stellt nach Angaben der russischen unabhängigen Nachrichtenplattform Agenstvo die größte Kampagne seit Beginn der Invasion in der Ukraine dar und wird auf zahlreichen russischen Plattformen sowie in staatlichen Fernsehsendern massiv beworben.
Nach Angaben von Agenstvo wurde die Kampagne in Reaktion auf die verstärkten ukrainischen Militäraktionen in Kursk initiiert. Ziel ist es, die russischen Truppen mit neuem Personal zu verstärken und neue Soldaten zu rekrutieren, um den aktuellen Herausforderungen besser begegnen zu können.

Nach der Kursk-Offensive: Russland intensiviert Rekrutierungskampagne über soziale Medien
Zu den Plattformen, auf denen besonders intensiv für die Rekrutierung geworben wird, gehören Telegram, die Internetplattform Yandex und das soziale Netzwerk VKontakte. Besonders auffällig ist der Anstieg der Sichtbarkeit auf Telegram. Laut den Angaben von Tgstat, einem Analyse- und Statistikdienst, stiegen im August 2024 die Zugriffe auf die Website des Verteidigungsministeriums zur Rekrutierung von Vertragssoldaten auf über 13,5 Millionen. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den durchschnittlichen 2,3 Millionen monatlichen Aufrufen seit dem Start der Seite im November 2022.
Im August 2024 hat die Moskauer Stadtverwaltung zum ersten Mal Werbung für den Militärdienst auf dem sozialen Werbeservice von Yandex geschaltet. Diese Anzeigen erreichten etwa eine halbe Million Nutzer.
Russland: Moskauer Stadtverwaltung und Staatsfernsehen intensivieren Rekrutierungswerbung
Das Moskauer Rathaus und regionale Behörden haben auf den Plattformen Anzeigen geschaltet, die mit einer einmaligen Zahlung von 2,3 Millionen Rubel (ca. 23.250 Euro) und einem Jahreseinkommen von 5,2 Millionen Rubel (ca. 52.580 Euro) locken sollen. Zusätzlich wurden im russischen Staatsfernsehen Werbespots ausgestrahlt, die zur Rekrutierung aufrufen. Prominente und Putin-Verbündete wie der Moderator Wladimir Solowjow unterstützen diese Kampagne und bewerben die Vorteile der militärischen Vertragsdienste. Im August begann Solowjow sogar, während seiner Sendung auf Rossija 1 eine Telefonnummer zur Rekrutierung direkt im Programm zu bewerben.
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Früher berichtete Bloomberg unter Berufung auf drei informierte Quellen, dass die russischen Behörden beabsichtigen, mehr Vertragssoldaten zu rekrutieren, um eine umfassende Mobilisierung zu vermeiden. (jal)