Kroatien-Preise: Urlauberin löst mit Restaurant-Rechnung Debatte aus – „Kann das Gejammer nicht mehr hören“

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Urlaub an der Adria wird immer teurer – berechtigte Kritik? Ein Beitrag über Restaurant-Preise in Kroatien entfacht eine Diskussion unter deutschen Urlaubern.

Zagreb – Eine Pizza Tuna für 15,00 Euro, einen gemischten Salat für 6,00 Euro und ein Karlovačko Točeno (kroatisches Bier) für 4,00 Euro. Die Gesamtrechnung für zwei Personen im Restaurant Filko beläuft sich auf 44,00 Euro für zwei Personen. Der Post einer Kroatien-Urlauberin sorgt derzeit auf Facebook für eine hitzige Debatte.

Kroatien zu teuer? Restaurant-Rechnung sorgt für Debatte

„Weil so viele sagen, Kroatien sei so teuer! Es sind die gleichen Preise wie in Österreich auch. Hier sind Beispiele“, berichtet die Camperin der Gruppe „Kroatien mit Camper“. Die Rechnung vom 10. Juni 2025 dürfte von einem Autocamp in Dalmatien, südlich von Zadar, stammen. Erst vor wenigen Tagen sorgte ein Urlaubertipp aus Kroatien für Kontroverse.

Um auch die Supermarktpreise zu zeigen, postete die Urlauberin noch einen längeren Einkaufsbeleg hinzu. In den Fokus aber geriet die Restaurant-Rechnung.

„So eine Thunfisch-Pizza für 15 Euro finde ich teuer“, kommentiert ein User direkt. Andere sehen die Preise jedoch als angemessen an. „Alles ist teurer geworden. Es ist Urlaub und man sollte sich auch was gönnen. Kroatien ist aber noch um einiges billiger als Deutschland, wenn man die Touristen-Hochburgen vergleicht.“ Diese Meinung wird jedoch nicht von allen geteilt. Ein Nutzer bemerkt kritisch: „Es war mal im Vergleich zu Deutschland oder Österreich billig. Die Preise sind mittlerweile auf dem gleichen Niveau und darüber.“

Kroatien-Urlauber debattieren: 44 Euro für zwei Pizzen, zwei Bier und einen gemischten Salat. Ist das nun teuer oder günstig?
Kroatien-Urlauber debattieren: 44 Euro für zwei Pizzen, zwei Bier und einen gemischten Salat. Ist das nun teuer oder günstig? © Dudlajzov/Depositphotos/IMAGO/Facebook

Hohe Preise für Kroatien-Urlauber? „Kann das Gejammer nicht mehr hören“

Dass dem ein oder der anderen Person die Preisdebatten gegen den Strich gehen, wird überdeutlich. Besonders klar formuliert ein User, dessen Kommentar zahlreiche „Gefällt mir“-Angaben erhielt: „Wie ich dieses Gejammer nicht mehr hören/lesen kann.“ Er verweist auf ähnliche Entwicklungen in Italien und Spanien nach der Euro-Einführung und appelliert: „Wir sind im Urlaub, genießt die Zeit und knausert nicht rum.“

Ein anderer Tourist wiederum teilt konkrete Preisbeispiele und zeigt dazu ein Foto einer Getränkekarte: „Pizza 10-12 Euro, Putensteak 14 Euro, Getränke viel günstiger“ – von einem 4-Sterne-Campingplatz auf Krk. Darauf sind Preise wie Espresso für 1,50 Euro, Cappuccino für 1,90 Euro und Kakao für 3,00 Euro zu sehen.

Die Diskussion zeigt auch regionale Unterschiede auf. Ein Urlauber erklärt: „Es kommt darauf an, wo man essen geht, es gibt genug normale Restaurants.“ Mehrere Kommentatoren weisen darauf hin, dass die Preise je nach Lage stark variieren können. Einige Kommentatoren setzen die Preise in Relation zu den lokalen Einkommen. „Im Verhältnis zum Einkommen ist es teurer als in Deutschland oder Österreich“, gibt ein User zu bedenken. Das durchschnittliche Einkommen in Kroatien sei zweimal oder ein mehrfaches niedriger als in Deutschland oder Österreich. Tatsächlich hat der Mann einen Punkt, sieht man sich die Länderdaten im Vergleich an.

Kroatien verliert Urlauber aus Deutschland, Österreich und Italien

Laut dem kroatischen Statistikamt stiegen die Preise für Gastronomie und Unterkünfte von 2015 bis 2024 um 70 Prozent. Insgesamt gingen die Preise in den letzten drei Jahren um bis zu 50 Prozent nach oben, wie eine Analyse jüngst zeigte.

Die Zahl der Touristen in Kroatien besonders aus den Ländern Deutschland, Österreich, der Tschechischen Republik und Italien ist stark zurückgegangen. Wohl auch deshalb.

„Es gibt keinen Grund, die Preise zu erhöhen“: Kroatiens Ministerpräsident mit Ansage an Urlaubsbranche

Auch der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenković scheint dies verstanden zu haben. Eindringlich sagte er Anfang Juni: „Es gibt keinen Grund, die Preise zu erhöhen, denn andere haben auch das Meer, andere haben Strände, andere haben Inseln und Küsten und bieten Kultur und Erbe. Deshalb sind wir nicht das einzige Reiseziel. Und deshalb müssen wir unsere Preispolitik sehr umsichtig gestalten und die Wettbewerbsfähigkeit Kroatiens im Auge behalten.“ Dazu müsse man den Inflationsdruck eindämmen.

Dennoch ist Kroatien gut aufgestellt. Letztes Jahr habe das Land an der Adria die stärkste Tourismussaison mit 21,7 Millionen Ankünften, 110 Millionen Übernachtungen und 15 Milliarden Euro Einnahmen aus dem Tourismus und damit verbundenen Aktivitäten gehabt, fügte Plenković an.

Während die Meinungen über die Angemessenheit der Preise auseinandergehen, sind sich viele Urlauberinnen und Urlauber in einem Punkt einig: Wer günstig urlauben möchte, sollte abseits der Touristen-Hotspots nach Alternativen suchen oder die Preise vor dem Restaurantbesuch prüfen.

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