Neues Umfrage-Beben für SPD: Merz-Regierung ohne Mehrheit

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Friedrich Merz baut den Vorsprung zur AfD weiter aus. Doch mit der Talfahrt der SPD gerät die schwarz-rote Koalition zunehmend unter Druck.

Berlin – Die aktuelle Umfragen des Instituts INSA könnten in Berlin mit gemischten Gefühlen aufgenommen werden. Wie das Meinungsforschungsinstitut für die Bild ermittelt, kann die Union weiter den Abstand auf die AfD ausbauen. Lars Klingbeils SPD wiederum befindet sich weiterhin im Sinkflug. Mittlerweile hat auch die schwarz-rote Koalition in der Umfrage keine Mehrheit.

Wenig Bewegung bei der Sonntagsfrage: Union legt in aktueller Umfrage zu, SPD verliert weiter

Bei den Zustimmungswerten der Parteien zeigt sich kaum Bewegung. Laut aktueller Umfrage legt die Union einen Punkt im Vergleich zur Vorwoche zu und steht derzeit bei 28 Prozent. Die AfD liegt mit 23 Prozent auf dem zweiten Platz.

Auch die SPD (16 Prozent) und die Linke (10 Prozent) verlieren je einen Punkt. Die Grünen bleiben bei 11 Prozent. Das Bündnis Sahra Wagenknecht und die FDP verbleiben beide bei vier Prozent, und verpassen damit weiterhin den Einzug in den Bundestag verpassen.  

Partei Umfrageergebnis in Prozent
Union 28
AfD 23
SPD 16
Grüne 11
Linke 9
BSW 4
FDP 4
Sonstige 5

Um die Daten zu erfassen, befragte das Meinungsforschungsinstitut vom 16. bis 20. Juni 1.205 Menschen. Die maximale Fehlertoleranz beziffert das Institut auf 2,9 Prozent. Wahlumfragen sind generell mit Unsicherheiten behaftet. Die nachlassenden Parteibindungen und kurzfristige Wahlentscheidungen erschweren den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf etwaige Wahlausgänge.

Finanzminister Lars Klingbeil und Bundeskanzler Friedrich Merz wollen die deutsche Wirtschaft mit einem Investitionsbooster ankurbeln.
Finanzminister Lars Klingbeil und Bundeskanzler Friedrich Merz dürften unterschiedlich auf die neuen Umfragen reagieren. Droht tatsächlich ein „großer Krach“ zwischen den Regierungsparteien? (Symbolbild) © John MACDOUGALL/AFP

Aktuelle Umfrage: Unzufriedenheit mit schwarz-rot wächst

Die allgemeine Zufriedenheit mit der Regierung fällt nach wie vor eher gering aus. 48 Prozent der Befragten sind unzufrieden mit dem schwarz-roten Bündnis, was einem Anstieg um drei Prozentpunkte entspricht. Nur 24 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Sozialdemokraten in absehbarer Zeit in Wahlumfragen wieder vor der Union liegen werden, während 58 Prozent dies bezweifeln.

Weiter gibt es, auch nach den Koalitionsverhandlungen, erhebliche Zweifel an der Harmonie innerhalb der schwarz-roten Bundesregierung. Neun Prozent der Befragten rechnen bereits im Juli mit einem Konflikt in der Koalition. Deutlich mehr – nämlich 30 Prozent – glauben an einen „großen Krach“ bis Oktober. Weitere 20 Prozent erwarten einen Streit bis zum Jahresende. Lediglich 11 Prozent zeigen sich zuversichtlich, dass es keinen Regierungszoff geben wird.

Zweifel an der Koalitionsharmonie zwischen Union uns SPD – mögliches Konfliktfeld Wehrpflicht

Trotz des Anstiegs der CDU/CSU-Werte, dürfte man sich im politischen Berlin in den kommenden Monaten auf eine harte Probe vorbereiten. Dass die SPD weiterhin Stimmen verliert, könnte eine dauerhafte Belastung für die Koalition bedeuten. Laut Bild gäbe es Befürchtungen, die SPD könne versuchen, den Regierungskurs infrage zu stellen, um neue Zugewinne zu schaffen.

Eines dieser möglichen Konfliktfelder zeichnet sich in der Frage nach der Wehrpflicht ab: Während Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU) auf schnelle Entscheidungen pocht, fordern Philipp Türmer oder der verteidigungspolitische Sprecher Falko Droßmann (beide SPD) eine Attraktivitätsoffensive vor der Pflicht. (ko)

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