Flüchtlingsunterkunft im Studienzentrum Josefstal: Gespräche mit Landratsamt ruhen

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Im Gespräch mit mehreren Interessenten: das Studienzentrum Josefstal in Neuhaus. © THOMAS PLETTENBERG

Während sich Anwohner und Gemeinde(rat) im Widerstand gegen die mögliche Flüchtlingsunterkunft im Studienzentrum Josefstal warmlaufen, rudern Eigentümer und Landratsamt bereits wieder zurück.

Schliersee – „Die Anmietung durch das Landratsamt wird gegenwärtig nicht weiterverfolgt“, betont der Leiter des Studienzentrums, Pfarrer Roger Schmidt. Es hätten zwar Gespräche und Prüfungen stattgefunden, einen Zeitplan und Vertrag gebe es aber nicht. „Das Studienzentrum hat dem Landratsamt mitgeteilt, dass es aktiv mit anderen Interessenten im Gespräch ist.“

Das Landratsamt bestätigt, dass aktuell keine Gespräche stattfinden. Die Prüfungen hätten aber gezeigt, dass es für die Einrichtung einer Flüchtlingsunterkunft nur geringe bauliche Veränderungen brauche, „um die Selbstversorgung sicherstellen zu können“. Sollten die Pläne doch konkret werden, werde das Landratsamt die Bürger informieren und alle Anfragen umfassend beantworten. „Transparenz ist uns sehr wichtig.“

Bürgermeister im Dialog mit Anwohnern

Schliersees Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer hat dieses Versprechen bereits eingelöst und sich mit acht Vertretern aus der Nachbarschaft zum Gespräch getroffen. Dabei habe er wahrgenommen, dass die Anwohner „hochnervös und sehr sensibel“ seien, was die Nachfolgenutzung des Areals anbelangt. Schon während der aktiven Zeit des Studienzentrums habe es immer wieder Beschwerden über nächtliche Aktivitäten im Freien gegeben. Während diese hier auf laufende Veranstaltungen beschränkt gewesen seien, fürchte man bei bis zu 100 festen Bewohnern einen Dauerzustand.

Beim Gespräch habe man vereinbart, in Kontakt zu bleiben und Informationen auszutauschen. Welche Ergebnisse die Beratungen in der nicht öffentlichen Gemeinderatssitzung gebracht haben, dazu möchte sich Schnitzenbaumer aus taktischen Gründen nicht äußern. Er selbst geht derzeit schon davon aus, dass die Gespräche zwischen Landratsamt und Studienzentrum wieder aufgenommen werden. „Ich traue dem Frieden nicht.“

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