Merz schießt auf CDU-Parteitag gegen Ampel: „Darf so nicht weitergehen“

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Merz teilt bei seiner Rede auf dem Bundesparteitag der CDU in alle Richtungen aus. Neben Kritik an der Ampel-Politik, grenzt er sich klar von der AfD ab.

Berlin – Mit einer mehr als einstündigen Rede, hat Parteichef Friedrich Merz den CDU-Parteitag am Montag (6. Mai) eingeleitet. Dabei stellte er nicht nur die Weichen für eine zukünftige Regierungsverantwortung, er übte vor allem Kritik an der Wirtschafts-, Sozial- und Migrationspolitik der Ampel-Koalition. Doch auch den stetig wachsenden Rechtsextremismus erkennt Merz als ein zentrales Problem – und verlangt, mit allen rechtsstaatlichen Mitteln dagegen vorzugehen.

„Bürgergeld abschaffen“ – Merz poltert in seiner Parteitag-Rede gegen die Bundesregierung

Dass Deutschland als wirtschaftlicher Standort immer unattraktiver werde, liege vor allem an der fehlerhaften Sozialpolitik der Ampel. Laut Merz mangelt es an Arbeitsanreizen – auch wegen Sozialleistungen, die wie ein „bedingungsloses Grundeinkommen“ anmuten würden. „Wir wollen das sogenannte Bürgergeld (…) wieder abschaffen“, so Merz. Die CDU werde eine „neue Grundsicherung“ einführen, die diejenigen unterstütze, die sie wirklich benötigten.

36. Bundesparteitag der CDU Deutschlands in Berlin
Friedrich Merz hält seine Rede auf dem CDU-Parteitag. © Chris Emil Janssen/IMAGO

Es sei notwendig, die Bürger zur Eigenverantwortung zu befähigen. Leistung müsse sich deshalb wieder lohnen, so Merz. Darum müsse man auch diejenigen belohnen, die dazu bereit seien, mehr zu leisten. Der CDU-Chef bringt in diesem Zusammenhang Steuererleichterungen ins Spiel – damit könne man die Menschen zur Mehrarbeit motivieren und den Wirtschaftsstandort Deutschland stärken.

Merz nennt Deutschland „Einwanderungsland“ – Vielfalt, aber nur mit Gemeinsamkeiten

Es sei klar, dass Deutschland ein Einwanderungsland darstelle. Doch Merz bemängelt in seiner Rede eine von der Ampel betriebene irreguläre Migrationspolitik. Diese überfordere schon lange die Integrationsfähigkeit Deutschlands. „Das kann und darf so nicht weitergehen“, so Merz.

Damit Vielfalt funktioniere, benötige eine Gesellschaft aber auch Gemeinsamkeiten. Diese seien in Deutschland durch gemeinsame Werte, Geschichte und Kultur gegeben. Merz beruft sich in diesem Zusammenhang erneut auf den Begriff der „Leitkultur“. „Wir müssen uns darauf besinnen, was uns vereint. Eine Reihe von Konstanten sind für uns unverhandelbar“, so Merz.

„Jahrelang unterschätzt“ – Merz will Fehler beim Rechtsextremismus nicht auch beim Islamismus begehen

„Wir alle müssen uns heute zu Recht sagen und sagen lassen, dass wir den Rechtsextremismus in Deutschland jahrelang unterschätzt haben“, fasst Merz bei seiner Rede zusammen. Den gleichen Fehler dürfe man gegenüber den „Rädelsführern des politischen Islam“ nicht wiederholen. Wer die Regeln eines friedlichen Miteinanders nicht akzeptiere, dem müsse konsequent entgegengetreten werden.

Auch „Parteien wie die AfD“ würden die Werte und „unser Europa“ ablehnen, sagte Merz auf dem Parteitag. Dies geschehe auch mit „ideeller und finanzielle Hilfe durch Putin“. Gegen solche politischen Kräfte und „dieses Lächerlichmachen unserer Prinzipien“, müsse sich die CDU zur Wehr setzen. „Wer die Demokratie zerstören will, stößt auf den erbitterten Widerstand der CDU“, fügt Merz hinzu.

Kampfansage an die Ampel – „Deutschland muss auch endlich wieder gut regiert werden“

„Wir waren in 75 Jahren Bundesrepublik dreimal in der Opposition“, so Merz. „Das erste Mal 13 Jahre, das zweite Mal sieben Jahre. Wir wollen diese Zeit jetzt erneut halbieren.“ Der CDU-Chef betont klar den Willen seiner Partei: nach der nächsten Bundestagswahl wieder in Regierungsverantwortung zu sein. Laut Umfragen, in denen die CDU aktuell als stärkste Partei geführt wird, könnte dies auch gelingen.

Für Merz kann ein Regierungswechsel nicht schnell genug vollzogen werden. Gehe es nach Merz, sei die CDU auch im Falle vorgezogener Neuwahlen regierungsfähig. „Deutschland kann es besser, aber Deutschland muss auch endlich wieder gut regiert werden“, sagte Merz und teilt noch einmal gegen die Regierung aus. (nhi)

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