Ex-SPD-Generalsekretär - „Psychische Erkrankung“? Nach Kevin Kühnerts Rücktritt macht ein großes Tabu die Runde

Bewegung in der deutschen Politik- und Talkshow-Landschaft: Kevin Kühnert, der charismatische Generalsekretär der SPD, hat Anfang Oktober plötzlich seinen Rücktritt erklärt. Der erst 35-jährige Politiker, der als eine der aufstrebenden Stimmen seiner Partei galt, begründete diesen Schritt mit gesundheitlichen Problemen. Doch was genau hat Kühnert dazu getrieben, seine vielversprechende politische Karriere so abrupt zu beenden?

Kühnert, der seit seinem 16. Lebensjahr Mitglied der SPD ist und sich von den Jusos bis zum Generalsekretär hochgearbeitet hat, war bekannt für seine scharfzüngige Kritik an politischen Gegnern und seinen unermüdlichen Einsatz. 

Noch vor wenigen Monaten schien ein Rücktritt für ihn undenkbar. In einer Talkshow mit Markus Lanz betonte er, dass er zurücktreten würde, wenn er der Meinung wäre, dass dies bessere Ergebnisse für die Partei bringen würde.

Doch am 7. Oktober 2024 kam die überraschende Wende. In einem Schreiben erklärte Kevin Kühnert, dass er die Energie, die für sein Amt und einen Wahlkampf nötig sei, auf absehbare Zeit brauche, um wieder gesund zu werden. Er betonte, dass er sich jetzt ganz um seine Gesundheit kümmern müsse, um seiner Verantwortung gerecht zu werden.

"Cicero" berichtet von  "psychischer Erkrankung"

Die genaue Natur seiner gesundheitlichen Probleme ist jedoch unklar. Kühnert, der sein Privatleben stets aus der Öffentlichkeit heraushielt, gab keine Details zu seinem Zustand preis. Spekulationen in den Medien reichen von Burnout bis hin zu möglichen mentalen Problemen. 

Das Magazin "Cicero" berichtet, dass es sich um „eine psychische Erkrankung“ handeln soll. Das nahe liegende Thema Burnout bleibt dabei jedoch unbestätigt. Ist es für Karriere-Menschen nach wie vor ein Tabu?

Abgeordnetenpension für Kevin Kühnert?

Kühnerts Rücktritt wirft ein Schlaglicht auf die enormen Belastungen, denen Spitzenpolitiker ausgesetzt sind. Der Druck, ständig präsent und leistungsfähig zu sein, kann zweifellos seine Spuren hinterlassen. Für Kühnert ist die pesönliche Situation derzeit offenbar so belastend, dass er auch auf eine erneute Kandidatur um sein Berliner Bundestagsmandat verzichtet.

Nach seinem Ausscheiden wird sich der 35-Jährige ohne Ausbildung und Studium einen neuen Job suchen müssen. Vier Monate lang gibt es ein Übergangsgeld für Ex-Abgeordnete, eine Pension erst ab 67. Falls die SPD nicht mehr in der Bundesregierung sein sollte, könnte sich der neue Lebensabschnitt für Kevin Kühnert schwierig anlassen.

Von Michael Maier