Sie machen ihr Haus zum Hotel: Gäste aus aller Welt „unglaublich bereichernd“

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Genießen den Kontakt zu ihren Gästen: Theresa und Hans-Jürgen Budich. © Gehre

Sommerzeit ist Urlaubszeit. Zahlreiche Menschen zieht es da in die Ferne. Doch einige finden auch den Weg in den Landkreis. Viele suchen sich dann eine Unterkunft über die Plattform Airbnb.

Fürstenfeldbruck - Dort bieten private Gastgeber Zimmer, Wohnungen und andere Unterkünfte an – und viele schätzen den direkten Kontakt zu ihren Besuchern aus aller Welt.

Dieses Weihnachtsfest werden Theresa und Hans-Jürgen Budich so schnell nicht vergessen. Die Kugeln hingen schon am Christbaum als plötzlich eine Koreanerin vor ihrer Tür stand. Das Olchinger Ehepaar hatte nicht daran gedacht, über die Festtage die Buchungsfunktion bei der Plattform Airbnb, wo sie ein Zimmer in ihrem Haus zur Vermietung anbieten, zu deaktivieren. „Also haben wir Weihnachten eben gemeinsam mit unserem Gast aus Fernost gefeiert“, sagt Hans-Jürgen Budich schmunzelnd.

Gäste aus der ganzen Welt

Was für viele Menschen völlig undenkbar wäre, nehmen der 74-Jährige und seine Frau völlig gelassen. Sie lieben es, Gäste aus der ganzen Welt bei sich zu Hause zu beherbergen. Sie hatten bereits Besucher aus Indien, Pakistan, Thailand, Spanien, den USA, Italien und der Ukraine. Die können sich dann in einem Zimmer im Erdgeschoss einquartieren. „Bei uns muss sich ein bisschen was rühren“, sagt Theresa Budich.

Fremde im eigenen Haus beherbergen – das macht das Ehepaar seit rund sechs Jahren. Das ehemalige Kinderzimmer stand leer, und so kamen die Eheleute auf die Idee, dort Gäste unterzubringen. „So kann man auch ein paar Kosten des Hauses abfangen“, sagt Hans-Jürgen Budich. Bereut haben sie ihre Entscheidung noch nie. Negative Erfahrungen mit den Gästen habe es noch nicht gegeben. Nur ein Mal hat das Paar eine Anfrage abgelehnt. Die sei von überzeugten Anhängern der Freikörperkultur gekommen, die ihre Zeit bei den Budichs eben ohne Kleidung verbringen wollten. Das war dann doch zu viel.

Das Bett machen für den nächsten Gast: Karin Czech beherbergt gerne Gäste aus aller Welt.
Das Bett machen für den nächsten Gast: Karin Czech beherbergt gerne Besucher aus aller Welt. © Gehre

So wie die Budichs machen es unzählige andere Anbieter im Landkreis. Sucht man auf der Karte des Anbieters Airbnb nach Unterkünften, wird man fast in jeder Gemeinde und in vielen kleinen Ortsteilen fündig. Auf der Plattform kann man sich auch die Bewertungen der Gäste ansehen – und wo sie herkommen. Da haben Kanadier in Grunertshofen übernachtet, Tschechen ein paar Tage in Althegnenberg verbracht oder Mexikaner in Puchheim logiert.

So unterschiedlich wie die Gäste sind auch die Unterbringungen. Manche bieten ganze Häuser an, andere Wohnungen, einzelne Zimmer oder auch ungewöhnliche Unterkünfte wie umgebaute Bauwagen. Die Regeln dafür stellen die jeweiligen Kommunen auf.

Wohngemeinschaft auf Zeit

Eine Wohngemeinschaft (WG) auf Zeit hat auch Karin Czech aus Bruck. Auch sie bietet ein Zimmer in ihrem Einfamilienhaus an. Sind Gäste da, nutzt sie Küche und Bad gemeinsam mit den Besuchern. „Ich finde es super“, sagt die 58-Jährige. Die Physiotherapeutin empfindet es als unglaublich bereichernd, Gäste aus aller Herren Länder zu beherbergen. Oft seien es Menschen, die aus beruflichen Gründen in der Region seien – etwa für Messen, Seminare oder Fortbildungen. Aber auch Touristen, Fußball-Fans oder Wiesn-Besucher quartieren sich bei Czech ein.

Mit vielen komme man ins Gespräch und erlebe oft lustige und interessante Dinge. Und auch viele Gäste würden den direkten Kontakt zu einem „Einheimischen“ zu schätzen wissen. Karin Czechs Fazit: „Ich kann es nur jedem empfehlen, der ein Zimmer frei hat.“

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