14 Krankenkassen ziehen Beiträge an: Für Millionen Versicherte könnte es teurer werden
Immer mehr Krankenkassen erhöhen ihre Beiträge. Viele Versicherte müssen mit höheren Kosten rechnen. Vor allem Rentner trifft es hart. Diese Auswege gibt es.
Berlin – Gesetzlich Krankenversicherte sehen sich mit einer zunehmenden finanziellen Belastung konfrontiert. Immer mehr Krankenkassen planen, ihre Zusatzbeiträge im Jahr 2025 zu erhöhen. Diese Anpassungen erfolgen nicht nur zum Jahreswechsel, sondern auch im Laufe des Jahres. Während Versicherte auf eine Senkung der Kosten hoffen, steigen die Beiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung weiter an.
Krankenkassen erhöhen Beiträge – Verband warnt vor Folgen
Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hat bekannt gegeben, dass sechs weitere Krankenkassen zum 1. Juli eine Erhöhung ihrer Zusatzbeiträge beantragt haben. Bereits seit Jahresbeginn haben acht Kassen ihre Beiträge angepasst, sodass insgesamt 14 Anbieter innerhalb weniger Monate die Beiträge erhöht haben.
„Sollte es weder zu kurz- noch zu langfristigen Maßnahmen kommen, wäre ein weiterer Beitragsanstieg zum Jahreswechsel die Folge“, erklärte Florian Lanz, Sprecher des GKV-Verbands, gegenüber der Rheinischen Post.

Zum Jahreswechsel hatten 59 gesetzliche Krankenkassen ihre Zusatzbeiträge angehoben. Darunter befanden sich große Anbieter wie die Barmer mit 17,89 Prozent, die DAK mit 17,4 Prozent und die Techniker Krankenkasse mit 17,05 Prozent. Auch die AOK Rheinland/Hamburg lag mit 17,59 Prozent deutlich über dem allgemeinen Satz. Im Februar folgte die IKK Innovationskasse mit einem Gesamtbeitrag von 18,2 Prozent.
Diese Krankenkassen haben ihre Beiträge erneut erhöht
Weitere Erhöhungen traten am 1. April bei der BKK Verbund Plus, der Mhplus und der BKK 24 in Kraft. Am 1. Mai zog die BKK Firmus nach und erhöhte ihren Satz auf 16,78 Prozent, während die BKK Scheufelen auf 18 Prozent anstieg, wie die Rheinische Post berichtet. Die Beitragssätze variieren stark: Mit 19 Prozent ist die Knappschaft derzeit die teuerste gesetzliche Krankenkasse, während die BKK Firmus trotz Erhöhung als günstigster Anbieter gilt. Welche Kassen konkret zum 1. Juli ihre Beiträge erhöhen wollen, ist noch unklar.
Der Krankenkassenbeitrag setzt sich aus dem allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent und dem individuell festgelegten Zusatzbeitrag zusammen. Arbeitnehmer und Arbeitgeber teilen sich diesen Gesamtbeitrag, ebenso wie Rentner und die Rentenversicherung. Für Rentner mit Standardrente kann die Erhöhung des Zusatzbeitrags zu Mehrkosten von bis zu 255 Euro jährlich führen, berichtet Verivox.
Bei Erhöhung der Krankenkassenbeiträge haben Versicherte ein Sonderkündigungsrecht
Eine Ausnahme gibt es bei Betriebsrenten: Hier müssen Versicherte den gesamten Beitrag allein tragen. Zwar gibt es einen monatlichen Freibetrag von 187,25 Euro, doch Klagen gegen diese Doppelbelastung blieben bisher erfolglos.
Eine Erhöhung der Krankenkassenbeiträge kann Versicherte dazu veranlassen, nach einer günstigeren Kasse zu suchen. In solchen Fällen besteht ein Sonderkündigungsrecht, selbst wenn die reguläre Mindestbindungsfrist von zwölf Monaten noch nicht abgelaufen ist. Wer bereits länger bei seiner Kasse versichert ist, kann jederzeit wechseln, solange die Frist eingehalten wird: Der Wechsel wird jeweils zum Monatsende wirksam, frühestens jedoch nach zwei Monaten.