Studie zeigt: Großteil der Gen Z hat vor einer Sache im Alltag richtig Angst
Viele Ängste, die für andere alltäglich wirken, prägen den Alltag der Generation Z und machen selbst einfache Pflichten zur Herausforderung.
London – Vor der Zapfsäule zu parken und den Tank zu füllen, ist für viele Autofahrer Routine – doch für zahlreiche junge Menschen entwickelt sich genau dieser Moment zum Stressfaktor. Eine aktuelle Studie offenbart ein überraschendes Phänomen: Viele Angehörige der Generation Z haben Angst vor dem Tanken.

Das britische Nachrichtenportal The Times berichtete über eine Studie des britischen Online-Autohändlers Cazoo. Für die Erhebung wurden 2.000 Autofahrer befragt – mit einem überraschenden Ergebnis: 62 Prozent der 18- bis 24-Jährigen gaben an, Angst vor dem Tanken zu haben. Zum Vergleich: Unter allen Befragten liegt der Anteil lediglich bei 39 Prozent.
Wenn die Angst vor dem Tankstopp wächst: Gen Z und die Herausforderungen an der Tankstelle
Laut den Angaben fürchten die jungen Fahrerinnen und Fahrer sich vor ganz alltäglichen Dingen: Nah genug an die Zapfsäule zu fahren, den richtigen Kraftstoff zu wählen oder die Zapfpistole korrekt zu bedienen. Die Konsequenzen sind erschreckend: Die Hälfte der betroffenen jungen Menschen ließe den Tank „gefährlich leer“ werden, nur um den Tankstellen-Besuch hinauszuzögern. Ein Viertel sei bereits mit leerem Tank liegengeblieben.
Als Generation Z wird üblicherweise die Altersgruppe der zwischen Mitte der 1990er und Anfang der 2010er Jahre Geborenen bezeichnet. Je nach Quelle variieren die genauen Jahrgänge leicht, manche Datierungen setzen sie zwischen 1997 und 2012 an.
Junge Fahrer zögern: Führerscheinerwerb in Deutschland und Großbritannien im Rückgang
Aus dieser Angst resultiert sich eine weitere Beobachtung: In Großbritannien ist der Führerscheinerwerb unter jungen Menschen deutlich rückläufig. Laut britischem Verkehrsministerium besitzt heute nur noch jeder vierte 17- bis 20-Jährige einen Führerschein – 1989 war es noch jeder zweite. Der Trend ist eindeutig: Junge Menschen verschieben den Erwerb ihrer Fahrerlaubnis zunehmend auf einen späteren Zeitpunkt.
Ob der Rückgang direkt auf Ängste im Zusammenhang mit dem Führerschein beziehungsweise dem Autofahren zurückzuführen ist, bleibt unklar. Fachleute führen die sinkenden Zahlen unter anderem auf die steigenden Kosten für den Führerschein zurück, die viele junge Menschen vom Erwerb abhalten.
Angst und psychische Belastung: Warum Jugendliche den Führerschein aufschieben
Auch jenseits des Atlantiks zeigt sich ein ähnliches Bild. Eine Studie von Dr. Federico Vaca, Professor an der University of California Irvine, dokumentierte bereits 2020, dass 40 Prozent der Jugendlichen den Führerscheinerwerb um ein bis zwei Jahre verschoben haben – 30 Prozent sogar um mehr als zwei Jahre.
Als zentrale Ursache nennen Fachleute die psychische Gesundheit. Dr. Rhonda Boyd vom Children’s Hospital of Philadelphia betont laut CNN, dass viele junge Menschen den Schritt bewusst hinauszögern – nicht aus finanziellen oder organisatorischen Gründen, sondern aus Angst sowie aufgrund von Depressionen.
Jugendtrendstudie 2025: Ängste und Unsicherheit prägen die junge Generation
Die Jugendtrendstudie 2025 des Instituts für Generationenforschung gibt einen schonungslosen Einblick in das Lebensgefühl der jungen Generation. Mehr als 5.600 Befragte – darunter nicht nur die Gen Z, sondern auch Gen Y, Gen X und die Babyboomer – zeichnen ein Bild zwischen Zukunftsangst, politischer Spaltung und dem Wunsch nach mehr Selbstbestimmung.
Unter der Leitung von Dr. Rüdiger Maas wurde die Studie sowohl qualitativ als auch quantitativ durchgeführt. Das Ergebnis ist eindeutig: Ängste, Unsicherheit und die sogenannte Quarterlife-Crisis nehmen spürbar zu. Ein direkter Bezug zum Autofahren oder zum Tanken an der Zapfsäule wird in der Studie jedoch nicht hergestellt.
Leerer Tank kann teuer werden: Rechtliche Folgen bei Benzinmangel
Auch wenn die Gen Z zunehmend von Ängsten im Alltag geprägt ist, muss sie sich dennoch den alltäglichen Herausforderungen stellen. Ein leerer Tank ist nicht nur lästig – in Deutschland kann er auch rechtliche Konsequenzen haben. Laut bussgeldkatalog.org muss das Fahrzeug umgehend aufgetankt werden, bevor man liegen bleibt.
Kommt es dazu, dass das Auto wegen Benzinmangels stehenbleibt, kann dies unter bestimmten Umständen ein Bußgeld nach sich ziehen. Dabei spielt unter anderem der Standort des Fahrzeugs eine Rolle. Wer mit leerem Tank liegenbleibt, riskiert ein Bußgeld von bis zu 70 Euro und einen Punkt in Flensburg. Bei einem daraus resultierenden Unfall kann sogar eine Anzeige wegen grober Fahrlässigkeit folgen. (jal)