Deutschland liefert Ukraine-Spezialeinheit „Raubkatze“ - Autobauer aus dem Süden involviert
Ukrainische „Ranger“ präsentieren einen Militär-Geländewagen aus Deutschland für die Front. Autobauer Mercedes-Benz ist am Bau maßgeblich beteiligt.
Kiew – US-Präsident Donald Trump wirkt schwer irritiert ob der Brutalität, mit der Russland-Autokrat Wladimir Putin die geschundene Ukraine aus der Luft bombardieren lässt. So bezeichnete das amerikanische Staatsoberhaupt den Moskau-Machthaber zuletzt öffentlich sogar als „verrückt“.
Waffen-Lieferungen an die Ukraine: Deutschland schickt Kiew Caracal-Geländewagen
Während Washington mit weiteren Waffen-Lieferungen im Ukraine-Krieg zögert, wurde die nächste Militärhilfe aus Deutschland fan Kiew anhand eines Social-Media-Beitrags von der Front greifbar. Konkret: Wie das sicherheitspolitische Magazin CPM Defence Network schreibt, hat das Regiment der ukrainischen Spezialkräfte „Ranger“ eine Charge Caracal erhalten.
Typisch für deutsche Rüstungsgüter auf Rädern oder auf Ketten, trägt auch dieses Gefährt einen Tiernamen. Laut Liste der militärischen Unterstützungsleistungen der früheren Bundesregierung, die unter der „Ampel“ eingeführt und zum 17. April 2025 archiviert wurde, gingen bis dahin 15 der schwer bewaffneten Militär-Geländewagen an die Ukrainer. Die genaue Anzahl ist öffentlich nicht bekannt.
Deutschland unterstützt die Ukraine: Waffen-Lieferungen gehen ununterbrochen weiter
CPM Defence Network berichtet dagegen von 25 Caracal-Fahrzeugen, die Berlin den ukrainischen Streitkräften (Stand: 25. Mai 2025) bereitgestellt habe. In Zeiten, in denen der ukrainische Nachbar Polen trotz Trumps aggressiver US-Außenpolitik sicherheitspolitisch vehement um die Gunst der Amerikaner wirbt, und in denen ukrainische Geheimdienstler vor einem Angriff Putins auf die Nato warnen, dokumentiert dieses Militärpaket, dass Deutschland das heimtückisch durch den Moskauer Zirkel angegriffene Land auch in Zeiten des Regierungswechsels ununterbrochen unterstützt.
Die schwarz-rote Koalition hatte unter dem neuen Kanzler Friedrich Merz (CDU) Anfang Mai ihre Arbeit in Berlin aufgenommen, nachdem zuvor rund ein halbes Jahr lang eine rot-grüne Minderheitsregierung die Amtsgeschäfte für die Bundesrepublik von der Spree aus übernommen hatte. Zwischen Bundestag, dem benachbarten Paul-Löbe-Haus und dem unweiten Bundeskanzleramt wählt Merz seither eine sehr strikte Rhetorik gegenüber Putin. Immer mit dem Hinweis versehen, dass die Ukraine bei der Verteidigung ihres Staatsgebietes von der befreundeten Nato nicht allein gelassen werde.
Für Militär-Fahrzeug Caracal: Rheinmetall und Mercedes-Benz arbeiten zusammen
Da der Caracal mit den schweren Hubschraubern CH-47F Chinook und Sikorsky CH-53K ins Einsatzgebiet transportiert werden kann, wird der Geländewagen militärisch als Luftlandefahrzeug klassifiziert. Auch der deutsche Autobauer Mercedes-Benz ist indes an der Produktion des Caracal involviert. Denn: Der deutsche Rüstungshersteller Rheinmetall fertigt den militärischen Geländewagen auf Basis der Mercedes G-Klasse des gleichnamigen schwäbischen Automobilkonzerns.
Der 4,9 Tonnen schwere Caraca“ kommt mit 249 PS auf eine Höchstgeschwindigkeit von 136 km/h. Als Bewaffnung des 4,70 Meter langen und 1,81 Meter breiten Geländewagens dienen eine auf der Karosserie montierte Maschinenkanone sowie eine integrierte Panzerabwehrlenkwaffe „Spike“. Im Sommer 2023 wurde bekannt, dass das deutsche Verteidigungsministerium für die Bundeswehr 2054 Caracal-Militärfahrzeuge (unter anderem für Spezialkräfte wie das KSK) bestellt hat. In einer gemeinsamen Bestellung Berlins mit Amsterdam gehen zudem 1004 Caracal an die niederländische Armee, die im Rahmen der Nato sehr eng mit der deutschen Bundeswehr zusammenarbeitet. (pm)