„Kann in Glas ritzen“: Camperin findet mysteriösen roten Stein – Beobachter schlägt Alarm
Ein mysteriöser roter Stein, der sogar in Glas ritzen kann, entfacht auf Facebook eine hitzige Diskussion. Nutzer spekulieren, worum es sich bei dem Gesteinsstück handeln könnte: Feuerstein, Quarz oder Feueropal?
Gifhorn Wilsche – Eine Camperin hat bei ihrem letzten Ausflug einen auffälligen roten Stein entdeckt und ein Foto davon auf Facebook geteilt. Der Fund hat sofort das Interesse der Online-Community geweckt. Ihr Stein scheint, eigenen Angaben zufolge, extrem hart und scharf zu sein. Seine Fähigkeit sogar in Glas zu ritzen, lässt die Nutzer spekulieren: Handelt es sich um ein seltenes Mineral oder doch nur um gewöhnlichen Quarz?
Die ersten Kommentare zeigen eine große Bandbreite an Vermutungen. Ein Nutzer tippt auf Phosphor und warnt: „Vorsicht!“. Phosphor, bekannt für seine entzündlichen Eigenschaften, wäre tatsächlich ein gefährlicher Fund. Ein anderer Kommentar lautet: „Google sagt Feueropal.“ Feueropale, bekannt für ihre leuchtenden Farben, sind tatsächlich in der Lage, Glas zu schneiden, was diese Vermutung stützen könnte. Gleiches gilt aber auch für Feuersteine.

Erste Vermutungen: Feueropal und Phosphor, Moostierchen oder doch Feuerstein?
Ein weiterer Nutzer bringt eine interessante Theorie ins Spiel: „Am besten mal die feinen Einschlüsse im Stein begutachten. Könnten Moostierchen sein, dann wäre es definitiv Feuerstein.“ Moostierchen, auch als Bryozoen bekannt, sind winzige Wasserorganismen, die manchmal in Steinen eingeschlossen sind. Feuerstein, der aus Quarz besteht, könnte tatsächlich ein möglicher Kandidat sein, da er ebenfalls Glas durchdringen kann. Andere Vermutungen gehen über roten Calcit bis hin zu Achat.
Andere Nutzer bleiben wiederum bei den klassischen Theorien. „Das ist ein Quarz“, schreibt jemand, während ein weiterer Nutzer anmerkt: „Karneol vielleicht?“ Beide Mineralien sind recht häufig und könnten ebenfalls die beschriebenen Eigenschaften aufweisen. Quarz, in seiner Vielzahl von Varietäten, ist bekannt für seine Härte. Karneol, eine rote Varietät des Chalcedons, könnte aufgrund seiner Farbe und Beschaffenheit ebenfalls in Frage kommen.
Phosphor oder sogar doch ein Bernstein? Nachgefragt bei Geologe Marvin Olschewski
Geologen oder Mineralogen könnten durch eine detaillierte Untersuchung die genaue Art des Steins bestimmen. Marvin Olschewski, Geschäftsführer des geologischen Ingenieurbüros Terra V, versucht es dennoch mit einer Ferndiagnose. Er erklärt auf Nachfrage von IPPEN.MEDIA: „Bernstein und Phosphor lassen sich optisch, aufgrund ihrer ähnlichen gold-braunen Färbung, nicht unterscheiden. Deshalb ist es ratsam, weitere mineralogische Merkmale zu betrachten.“
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Olschewski weiter: „Die Dichte von Phosphor ist zum Beispiel deutlich höher, als die von Bernstein. In stark salzigem Wasser (ab ca. 17 Prozent Salzgehalt) erfährt Bernstein Auftrieb, Phosphor hingegen sinkt zu Boden. Weitere Indizien zur Unterscheidung liefert Licht oder dessen Abwesenheit. Die Bruchkanten von Bernstein schimmern unter Schwarzlicht neon- bis olivgrün. Phosphor hingehen leuchtet durch seine Phosphoreszenz schwach im Dunkeln. Von Tests mit Ritzhärten ist abzusehen, da sich beide Materialien nach der Mohs-Härteskala zu stark ähneln.“
Die Camperin hat mit ihrem Fund mehr als nur einen schönen Stein entdeckt. Sie hat eine lebhafte Diskussion angestoßen und die Neugier einer ganzen Online-Community geweckt. Ob Phosphor, Feueropal, Feuerstein oder doch etwas ganz anderes – der rote Stein bleibt vorerst ein Geheimnis. (ls)