Ur-Ur-Aufführung der Asam-Sinfonietta: Freisings neue Asambühne ist eingeweiht

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„Die ersten Musiker hier für die nächsten 300 Jahre“: Einem Ensemble der Musikschule Freising wurde die Ehre zuteil, die neue Bühne im Asamsaal einzuweihen – mit musikalischen Kostproben der Asam-Sinfonietta. © Lehmann

Es war eine Ur-Ur-Aufführung: Weil das Asamgebäude in Freising noch nicht fertig ist, erklang die Asam-Sinfonietta zum ersten Mal in der Luitpoldhalle. Zuvor wurde die Asambühne trotzdem eingeweiht.

Freising – Es herrschte eine äußerst ehrfürchtige Grundstimmung am Samstag, als Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher an der Seite des ehemaligen Musikschulleiters und Komponisten Martin Keeser den sonnendurchfluteten Asamsaal betrat, um die Bühne aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken. Eines war dabei auf jeden Fall garantiert: Gänsehaut pur.

Leider ist das Asamgebäude noch nicht ganz fertig

Rund zwei Jahre lang hatte Keeser an einer Asam-Sinfonietta gearbeitet, die eigentlich zur feierlichen Eröffnung des Asamgebäudes am ersten Aprilwochenende uraufgeführt hätte werden sollen. Weil aber dort immer noch latenter Baustellencharakter zu erkennen ist, fand die Uraufführung am Sonntag in der Luitpoldhalle statt (Bericht folgt). „Wir wollen natürlich, dass die Sinfonietta trotzdem noch einmal im Asamsaal aufgeführt wird“, betonte Eschenbacher schon am Samstag. „Darauf freue ich mich besonders.“

Feierliche Übergabe: Unter den Augen einiger Gäste überreichte Komponist Martin Keeser (r.) am Samstag im Asamsaal die Partitur an Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher und Kulturreferentin Susanne Günther.
Feierliche Übergabe: Unter den Augen einiger Gäste überreichte Komponist Martin Keeser (r.) am Samstag im Asamsaal die Partitur an Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher und Kulturreferentin Susanne Günther. © Lehmann

In den Asamsaal, quasi nach Hause, gebracht wurde die Sinfonietta aber dennoch zuerst: Am Samstag wurde dort die Partitur an die Stadt übergeben. Zudem gab es erste musikalische Kostproben aus Keesers Träumen über den Freskenzyklus von Hans Georg Asam.

Das erste Publikum - und das erste Konzert

„Heute ist schon ein ganz besonderer Tag“, leitete sichtlich glücklich Eschenbacher im Asamsaal ein, der tatsächlich schon so ausschaut, als könnte jeden Moment ein Konzert dort stattfinden. „Wir sind heute das erste Publikum – und das ist das erste Konzert hier.“ Da sich Keesers Asam-Sinfonietta musikalisch mit den Fresken des Saales auseinandersetzt, war es allen Beteiligten eine Herzensangelegenheit, wenigstens die offizielle Übergabe der Partitur vom Komponisten an die Stadt samt kleinen musikalischen Kostproben im Asamsaal stattfinden zu lassen.

„Es ist jetzt zehn Jahre her, als wir die Saaldecke absichern mussten“, erinnerte sich Eschenbacher und auch daran, dass der damalige und 2021 verstorbene Kulturreferent Hubert Hierl damals einen ganz besonderen Vorschlag ins Gremium eingebracht hatte. „Zur Neueröffnung könnte doch der Martin für uns was komponieren“, habe Hierl gemeint. „Und der Martin hat’s gemacht“, sagte Eschenbacher nun.

Asam-Sinfonietta soll Musikern und Zuhörern Spaß machen

Keeser selbst erklärte: „Ich hab jetzt zwei Jahre daran rumgewerkelt, habe vieles ausprobiert und einiges verworfen.“ Es sei „eine ziemliche Arbeit“ gewesen. „Aber ich hab’ mich sehr darauf gefreut“, betonte Keeser, bevor er dem Oberbürgermeister die Partitur unter den Augen der geladenen Gäste übergab. Zum ersten Mal habe er so ein großes Stück für ein großes Orchester geschrieben, was er mit dem Malen an einem großen Gemälde statt dem Zeichnen an einzelnen Werken verglich.

„Das Werk soll den Musikern Spaß machen und auch den Zuhörern“, erklärte Keeser dem FT. Verwoben habe er darin barocke, hochromantische, wie aber auch moderne Elemente. Das Ziel: Der Zuhörer solle mit der Musik von Fresko zu Fresko wandern und weiterträumen. Mit drei kurzen Stücken riss das kleine Bläser-Ensemble des Orchesters das Werk schon mal als Ur-Ur-Aufführung an, weihte damit die Asambühne ein und sorgte für pure Gänsehaut. Eschenbachers Fazit war eindeutig: „Das ist gewaltig – und ihr seid die ersten Musiker hier für die nächsten 300 Jahre.“

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