Insider packt aus: Tesla will Schulden in Geld umwandeln
Tesla will Schulden in Kapital umwandeln, indem es Leasingverträge bündelt und an Investoren verkauft – so sollen 783 Millionen Dollar eingenommen werden. Das machen auch andere US-Unternehmen.
Austin – Tesla bereitet den Verkauf von Schulden in Höhe von 783 Millionen Dollar vor, die durch Automobil-Leasingverträge von erstklassigen Kreditnehmern gesichert sind. Der Elektroautohersteller ist anscheinend nicht der einzige, der auf abgesicherte Wertpapiere setzt.
Tesla will „Schulden“ verkaufen – insgesamt fast 800 Millionen Dollar
Die Nachricht stützt sich auf einen Bloomberg Bericht, der sich auf einen Insider bei Tesla bezieht. Der Deal, der von der Großbank Société Générale (SocGen) abgewickelt werde, wäre bereits die zweite Transaktion von Tesla in diesem Jahr und soll demnach nächste Woche abgeschlossen werden. Im März war es bereits zu einem 750-Millionen-Dollar-Deal mit einem Zinssatz von 5,53 Prozent für die oberste Tranche gekommen. Der E-Autobauer hat die Nachricht laut Reuters weder bestätigt noch dementiert.
Asset Backed Securities (ABS), auch forderungsbesicherte Wertpapiere oder Verbriefung von Leasingverträgen genannt, erfreuen sich in der US-Autobranche an wachsender Beliebtheit – und stellen auch für Tesla eine wichtige Finanzierungsquelle dar, die es dem Unternehmen ermöglicht, Kapital durch den Verkauf gebündelter Fahrzeugleasingverträge zu beschaffen. Leasingverträge von Kunden werden dafür in einem Pool zusammengefasst, um ein diversifiziertes Portfolio von Forderungen zu schnüren, das als Sicherheit für die ABS dient.
Interessant ist das etwa für institutionelle Investoren wie Versicherungen, da sie stabile und regelmäßige Erträge bieten. Die Investoren profitieren dabei von den regelmäßigen Zahlungen, die aus den Leasingverträgen generiert werden.
Erst diese Woche hat auch der Autobauer Ford einen solchen Deal in der Höhe von 1,7 Milliarden Dollar bekannt gegeben, berichtet das Manager Magazin. Da in diesem Jahr die Zinssätze gesunken sind und die Preisdifferenz zwischen Kauf und Verkauf geringer geworden ist, ist auch die Anzahl der ABS-Transaktionen gestiegen. Diese erreichen damit nahezu den Rekordwert von 2021.
Tesla verzeichnet Gewinnrückgang, kleine Wortänderung sorgt für Aufsehen
Im Juli war bekannt geworden, dass Tesla im zweiten Quartal wiederholt einen deutlichen Gewinnrückgang verzeichnete. Der E-Autobauer machte in den Monaten März bis Juni rund 1,48 Milliarden Dollar (1,36 Mrd. Euro) Gewinn und damit 45 Prozent weniger als noch im Jahr zuvor. Musk beschwichtigte Investoren, indem er auf den zukünftigen Erfolg seiner selbstfahrenden Autoflotte verwies.
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Ende September sorgte Tesla dann für Aufsehen, als das Unternehmen in seiner Werbung für die „Full Self-Driving“-Flotte eine kleine, aber bedeutende Änderung vornahm. Das Wort „Supervised“ (auf Deutsch: „unter Aufsicht“) wurde im Konfigurator der US-Webseite hinzugefügt, um deutlich zu machen, dass es sich um Assistenzsysteme handelt, die ständig vom Fahrer überwacht werden müssen. Damit wird klargestellt, dass die Fahrzeuge nicht vollständig autonom fahren sollten, wie es zuvor vielleicht den Anschein machte.