Jetzt kommt raus: 62 Afghanen verzichten für Geld auf Flug nach Deutschland

Schon kurz nach Ablauf der Frist war klar, dass nur wenige Afghanen für Geld auf ihre Aufnahme in Deutschland verzichten wollen. Nun nennt das Bundesinnenministerium von Alexander Dobrindt (CSU) konkrete Zahlen: 62 Afghanen gehen den Deal ein, das entspricht zehn Prozent derjenigen, die das Angebot erhalten hatten.

62 Zusagen von Afghanen – Zahl kann noch weiter steigen

Eine Sprecherin weist darauf hin, dass die Zahl noch steigen kann: Es bestehe Kontakt mit weiteren angeschriebenen Personen, "die sich im Entscheidungsprozess über eine mögliche Annahme befinden". Das Angebot richtete sich an Afghanen aus zwei der Aufnahmeprogramme: die Menschenrechtsliste mit derzeit rund 60 wartenden Personen und das Überbrückungsprogramm mit rund 600 Personen.

Wie viel Geld das Innenministerium insgesamt für die Aufnahme-Verzichte zahlen wird, ist bislang unklar. Eine entsprechende Anfrage ließ das Haus bislang unbeantwortet. Beispielsweise einer alleinstehenden Afghanin waren insgesamt 6500 Euro angeboten worden.

Eva Beyer, Sprecherin der Hilfsorganisation Kabul Luftbrücke, erklärte am Dienstag, dass vor allem die Afghanen den Deal eingegangen sind, die bereits Visa für Drittstaaten in Aussicht haben. Eine Familie könne beispielsweise wahrscheinlich in den USA unterkommen. Beyer schätzt, dass nur wenige, die das Angebot angenommen haben, in ihr Heimatland zurückkehren werden. Dort droht, dass die Taliban gegen sie vorgehen.

"Ich möchte kein Geld oder Essen. Ich will Sicherheit"

Viele Afghanen hatten aus diesem Grund das Angebot umgehend ausgeschlagen. So schrieb eine Person an Kabul Luftbrücke: "Ich möchte kein Geld oder Essen. Ich will Sicherheit. Ich kann auf keinen Fall zurückkehren."