Die Entscheidung ist gefallen: Die Gemeine Oberammergau hebt das Bieterverfahren für die Entwicklung des Wellenberg-Areals auf. Mehrere Gründe haben zu diesem Schritt geführt.
Oberammergau – Geduldig warteten die Oberammergauer auf ein Ergebnis. Hofften auf ein gutes Ende der Verhandlungen mit den potenziellen Investoren – und somit auf neues Leben für ihren geliebten, aber defizitären Wellenberg, der im Herbst 2022 zugesperrt worden war. Zuletzt hieß es von Gemeindeseite stets, man befinde sich in der finalen Abstimmung.
Seit geraumer Zeit steckte die Kommune in der Phase fest. Und je länger sie dauerte, desto skeptischer wurde die Bevölkerung, ob der Prozess wirklich Früchte tragen wird. Berechtigte Bedenken, wie sich nun zeigt: Die Gemeinde hebt das Bieterverfahren auf.
Mehr Hintergründe in Gemeinderatssitzung und bei Info-Veranstaltung
Nach den Osterferien hatte sich das Gremium in nicht-öffentlicher Sitzung auf diesen schweren Schritt verständigt. Im Einvernehmen. Die Interessenten wissen Bescheid. Wie viele im Rennen um die Entwicklung des Grundstücks in Filetlage waren, muss nach wie vor dem Siegel der Verschwiegenheit unterliegen. Das gilt auch für andere Aspekte, juristisch bedingt. Bürgermeister Andreas Rödl (CSU) lässt sich am Mittwoch auf Tagblatt-Nachfrage deshalb noch keine Details entlocken, was zu dem Entschluss geführt hat. Nur so viel verrät er: „Es gab nicht nur einen Grund.“
Näheres soll die Öffentlichkeit am kommenden Montag, 29. April, im Gemeinderat erfahren. Das Thema steht auf der Tagesordnung. „Die politische Gemeinde ist sich einig. dass man breit informieren muss, warum alles gelaufen ist, wie es gelaufen ist“, sagt Rödl. Um größtmögliche Transparenz zu gewährleisten, bietet die Kommune am Dienstag, 7. Mai, für die Bevölkerung zusätzlich eine Info-Veranstaltung im Kleinen Theater (19 Uhr) an.
Thema nicht auf Eis gelegt
Der Rathauschef bedauert freilich, dass die geplante Variante gescheitert ist. „Wir müssen die bittere Pille schlucken, dass es mit der Ideallösung nicht klappt.“ Eine, bei der die Gemeinde nichts hätte verkaufen müssen oder dergleichen. „Es hätte auch gut gehen können“, sagt Rödl. Wäre man davon nicht überzeugt gewesen, wäre man gar nicht erst in das „wahnsinnig intensive“ Verfahren gestartet. Doch Fortuna meinte es nicht gut mit den Oberammergauern. Corona, Personalmangel, Zinssteigerungen, Energiekrise – all das habe sich negativ auf die Rahmenbedingungen ausgewirkt. Das Verfahren entpuppte sich als „sehr komplexe Materie“.
Zwar verabschiedet sich die Kommune nun von dem eingeschlagenen Weg, denkt aber in andere Richtungen. Auch diesbezüglich verweist der Rathauschef auf die Montagssitzung. Doch transportiert er mit seiner Aussage schon jetzt eine wichtige Botschaft: Das Thema Wellenberg wird nicht auf Eis gelegt. „Wir haben schon angefangen, weiterzumachen“, betont Rödl. „Wir bleiben dran.“
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Der Freibadebetrieb im Sommer bleibt von den aktuellen Entwicklungen unberührt.