Handelskonflikt - Neue US-Zölle: EU rechnet mit 28-Milliarden-Euro-Schaden für Exporte

Die Europäische Union stellt sich darauf ein, dass die von  Donald Trump angekündigten Stahl - und Aluminiumzölle Exporte im Wert von bis zu 28 Milliarden Euro treffen könnten. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet, wäre dies eine deutliche Ausweitung der bisherigen US-Maßnahmen gegen die europäische Metallindustrie. Die EU geht davon aus, dass diesmal auch weiterverarbeitete Produkte betroffen sein könnten.

Erste Maßnahmen bereits 2018

Trump hatte bereits während seiner ersten Amtszeit Strafzölle auf Stahl und Aluminium aus der EU verhängt und diese mit nationalen Sicherheitsinteressen begründet. Damals betrafen die Maßnahmen europäische Exporte im Wert von knapp sieben Milliarden Dollar. Brüssel reagierte mit Gegenzöllen auf gezielt ausgewählte US-Produkte, darunter Motorräder von Harley-Davidson und Jeans von Levi’s.

Handelskonflikt könnte erneut eskalieren

Nach einem vorübergehenden Kompromiss im Jahr 2021 droht nun eine neue Eskalation. Bloomberg zufolge könnten die neuen Zölle bereits ab dem 12. März in Kraft treten. Die EU-Kommission bereitet sich darauf vor, als erste Reaktion die bislang ausgesetzten Strafzölle wieder einzuführen. Zudem würden verschiedene Szenarien für gezielte Gegenzölle geprüft, die besonders in den USA wirtschaftlichen und politischen Schaden anrichten könnten.

Verhandlungsbereitschaft in Brüssel

Der für Handel zuständige EU-Kommissar Maros Sefcovic informierte die Botschafter der Mitgliedsstaaten über seine Gespräche mit US-Vertretern in Washington. Laut Bloomberg seien dabei zwar noch keine Verhandlungen geführt worden, doch Sefcovic habe versucht, einige der amerikanischen Argumente zu entkräften – unter anderem die Behauptung, dass die europäische Mehrwertsteuer US-Unternehmen benachteilige.

Um eine Eskalation zu vermeiden, habe die EU zudem ein Angebot gemacht, Zölle auf Industriegüter zu senken – ein Punkt, den Trump bereits in seiner ersten Amtszeit gefordert hatte. Ob die USA darauf eingehen, bleibt abzuwarten. Die EU-Kommission will sich laut Bloomberg auf eine schnelle Reaktion vorbereiten, sollte Washington die Zölle tatsächlich einführen.