Kita-Plätze in Hausham: Gemeinde hat Rückstand weitgehend wettgemacht

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Miesbach
  4. Hausham

Kommentare

Hat mehr Plätze bekommen: der Kindergarten Sonnenschein an der Geißstraße in Hausham. © THOMAS PLETTENBERG

Zehn Plätze in der neuen Großtagespflege, 18 in der zusätzlichen Gruppe im Kindergarten Sonnenschein: Der Gemeinde Hausham ist es gelungen, den akuten Betreuungsplatzmangel zu entschärfen.

Hausham – Meist kommen Rechtsanwälte erst dann ins Spiel, wenn der Konflikt bereits eröffnet ist. In Hausham hingegen verfolgt man einen präventiven Ansatz. Wie Bürgermeister Jens Zangenfeind auf Anfrage mitteilt, wird die Gemeinde eine Kanzlei beauftragen, um die für den geplanten Neubau des Kinderhauses mit Krippe, Hort und Wohnungen nötigen Förder- und Vergabeverfahren fehlerfrei zu durchlaufen. Diese seien heutzutage derart komplex, dass es für das Rathaus einer kleineren Gemeinde alleine kaum mehr zu meistern sei. Zumindest nicht so, „dass wir nicht angreifbar sind“. So werde sehr genau geprüft, „ob wir jeden einzelnen Schritt absolut korrekt ausgeführt haben“, seufzt Zangenfeind und bringt auch ein Stück weit Unverständnis darüber zum Ausdruck: „Nichts gegen Vorschriften, aber teilweise stehen wir als Gemeinden gefühlt unter Generalverdacht, etwas im Vergabeverfahren nicht richtigzumachen.“ Gleichzeitig mache die große Politik – gerade im Bereich Kinderbetreuung – Vorgaben, ohne zu sagen, wie es die Kommunen genau umsetzen und finanzieren sollen.

Kapazitäten in Kitas ausgebaut

All dieser Sorgen zum Trotz habe die Gemeinde in den vergangenen zwei Jahren viel Zeit, Energie und Geld in den Ausbau der Kapazitäten ihrer Kitas investiert, betont der Rathauschef. Die Großtagespflege an der Grenzstraße sei nach anfänglichen Schwierigkeiten bei der Personalsuche mit ausreichend und noch dazu „hoch qualifizierten“ Erzieherinnen ausgestattet. Es handle sich hier also keinesfalls um eine Art Notbetreuung, sondern die zehn Krippenkinder würden „in jeder Hinsicht bestens versorgt“. Weitere 18 Plätze habe die Gemeinde durch Umbaumaßnahmen im Kindergarten Sonnenschein geschaffen, berichtet Zangenfeind. Dank ausreichend Personal habe man die neue Gruppe auch gleich voll belegen können.

Erfolge, auf denen sich Hausham aber nicht ausruhen wird, wie der Bürgermeister bekräftigt. „Es stehen noch einige Familien auf der Warteliste, die bestenfalls für dieses Jahr einen Krippenplatz suchen.“ Die nächsten Erweiterungen seien daher bereits in Planung. Schon begonnen habe der Umbau des Erdgeschosses einer gemeindeeigenen Immobilie an der Nagelbachstraße für die Einrichtung einer weiteren Großtagespflege. „Ausreichend Personal haben wir ebenfalls generiert“, versichert Zangenfeind. Noch offen sei die Größenordnung des im Gemeinderat bereits diskutierten Anbaus an den Kindergarten Regenbogen. Durch die neu geschaffene Gruppe im Kindergarten Sonnenschein könnte man hier eventuell eine kleinere Lösung wählen und damit auch die Investition von zuletzt geschätzten drei Millionen Euro deutlich eindampfen.

Kinderhaus noch in Planungsphase

Die Planungen sowie die Verfahren für Baurecht und Förderungen für den Neubau des Kinderhauses an der Argulakirche würden derweil auch noch das kommende Jahr in Anspruch nehmen. Mit der noch folgenden Bauzeit werde es wohl noch zwei bis drei Jahre dauern, ehe an eine Fertigstellung zu denken ist. Dennoch ist Zangenfeind aufgrund der anderen getätigten Maßnahmen zuversichtlich, „schon in diesem Jahr alle angefragten Plätze für Krippen und Kindergärten zu erfüllen – zumindest nach jetzigem Stand“. Grundsätzlich, betont der Rathauschef, habe die Gemeinde vollstes Verständnis für den Betreuungsbedarf in den Familien. So gehe es den Eltern nicht darum, „dass sie Zeit zum Tennisspielen haben, sondern dass sie arbeiten können, um sich unsere hohen Miet- und Lebenshaltungskosten überhaupt leisten zu können“.

Auch interessant

Kommentare