Protesttag im Landkreis Miesbach: Traktoren an allen drei Autobahnanschlussstellen

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Zu solchen Bildern soll es im Landkreis Miesbach nicht kommen. © Becker Bredel/imago

Auch im Landkreis Miesbach werden sich die Proteste in Richtung Autobahn verlagern. Zu Blockaden wird es aber nicht kommen, haben BBV und das Landratsamt gemeinsam entschieden.

Landkreis – Zur „Belagerung“ der eigenen Hauptstadt haben die Bauern in Frankreich aufgerufen. Tatsächlich blockieren seit Montagnachmittag Hunderte Traktoren die Autobahnen rund um Paris. Auch im Landkreis Miesbach werden sich die Proteste am heutigen Mittwoch in Richtung A 8 verlagern. Zu Blockaden wird es aber nicht kommen, haben der BBV-Kreisvorstand und das Landratsamt gemeinsam entschieden.

Den wachsenden Unmut der Landwirte kann BBV-Kreisobmann Josef Huber schon verstehen: „Sie haben das Gefühl, dass die Politik die Proteste ignoriert.“ Um das zu ändern, würden sie sich etliche – inspiriert von den Kollegen in Frankreich – eine härtere Gangart bei den Demonstrationen wünschen. Überall, wo die Mehrheit der Mitglieder diese Meinung teilen, müssten die von ihnen demokratisch gewählten Gremien sie auch umsetzen, erklärt Huber. Weil jedoch die BBV-Spitze wisse, dass die Kreisverbände das Ohr näher an der Basis haben, dürften diese selbst über das weitere Vorgehen entscheiden. Und hier ist man sich im Landkreis Miesbach einig: „Verzögerungen ja, Blockaden nein“, betont Huber die geschlossene Haltung des Kreisvorstands. Man wolle keinesfalls die Verkehrssicherheit gefährden, sondern weiterhin auf einen Dialog mit der Bevölkerung setzen. „Wir brauchen sie, sitzen mit ihnen im selben Boot.“

Landratsamt lobt Kooperationsbereitschaft des BBV

Diese Auffassung stellt auch das Landratsamt auf Nachfrage lobend heraus. Der BBV-Kreisverband habe sich „sehr kooperativ gezeigt“ und beim bei der Anmeldung von Demonstrationen üblichen Gespräch mit Landratsamt, den betroffenen Gemeinden und Polizeiinspektionen den Vorschlag für die Positionierung der Traktoren auf „alternativen Flächen abseits des fließenden Verkehrs“ akzeptiert.

Aktionen sind laut Huber an allen drei Autobahnanschlussstellen im Landkreis jeweils am heutigen Mittwoch von 9 bis 14 Uhr geplant. In Irschenberg dürfen die Bulldogs den Pendlerparkplatz und die sogenannte Winterspur, auf der sonst die zivilen Einsatzfahrzeuge der Polizei stehen, nutzen. In Weyarn werden fünf Fahrzeuge im schraffierten Bereich der Staatsstraße am Autobahnzubringer parken, zudem weitere in der Wiese, auf der zuletzt auch das Mahnfeuer gebrannt hat. Zumindest bremsend auf den Verkehr dürfte sich die Aktion in Holzkirchen auswirken, wo die Bauern 200 Meter einer der zur Autobahn führenden Spuren der B 318 belegen dürfen.

Wer sich daneben benimmt, wird ausgeschlossen

Da die Aktionen angemeldet sind, haben die Organisatoren auch Versammlungsleiter für alle drei Orte benannt. Dies habe den Charme, dass man Teilnehmer, die gegen die Regeln verstoßen, ausschließen könne – falls notwendig mit Unterstützung der anwesenden Polizei. Eine klare Botschaft gegenüber all jenen, die lieber eine Blockade gehabt hätten, hat Huber auch: „Wer das will, muss es selbst beim Landratsamt anmelden.“

sg

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