Die Wambacher Feuerwehr feierte 150-jähriges Bestehen mit Fahnenweihe, Musik und Böllern. Der Regen konnte die Stimmung nicht trüben.
Um halb zwei Uhr am Nachmittag passierte, was sonst meist erst deutlich späterer eintritt: Das Fest eskalierte. Der Frust über den Dauerregen am Vormittag entlud sich in einem Triumphzug der Wambacher Jubiläumsfeuerwehr mit ihrem Patenverein aus Moosen durchs Festzelt. Und dann stieg Bürgermeister Stefan Haberl aufs Podium – und die Zeltbesucher auf die Bänke.
„Die Sonne scheint bei Tag und Nacht, eviva Espana!“, sangen alle aus voller Brust, und Bürgermeister Stefan Haberl blies die Trompete bei seiner alten Truppe „Ledawix“ – und hörte gar nicht mehr auf. Das Fest nahm seinen Lauf.
Zuvor war am Vormittag der Festgottesdienst schon in das Zelt verlegt worden, weil es regnete und regnete. Pater Dominik erinnerte die rund 30 Vereine, vornehmlich Wehren aus der nahen und weiten Umgebung, an das besondere kirchliche Fest der Kreuzerhöhung an diesem Sonntag: So wie das Kreuz als Zeichen für Rettung stehe, so auch die Feuerwehr mit ihrem Handeln „Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr“.
Weihrauch waberte durchs Zelt, allmählich vermischt mit den würzigen Schweinsbraten-Düften aus der Küche. Als zur Wandlung unvermittelt Böllerschützen ihren Salut abgaben, riss es die Leute sauber von ihren Plätzen, mehrmals, und der Pfarrer kam grad noch so durch die Zelebration. Das Zelt war erheitert, die Andacht dahin.
Wie üblich hefteten Festmutter, -braut und -damen die gesegneten Fahnenbänder an die Fahne, die Moosener überbrachten ihr Patenband.
Haberl würdigte in seinem Grußwort die 150 Jahre alte Wambacher Feuerwehr – mit besonderem Blick auf die Jugend, die bei den heutigen, ganz neuen Anforderungen auch des Klimawandels ihren wichtigen Beitrag in der modernen und künftigen Feuerwehr leistet.
Die Feierlichkeiten fürs Gründungsfest hatten bereits am Donnerstag begonnen. Da war der Binser in Wambach – ein äußerst lustiger Kabarettabend vor ausverkauftem Zelt. Am Freitag feierte man dann ein fröhliches Wein- und Weißbierfest. Samstag war Pause, „Brand“-Wache quasi.
Und weil es am Sonntag nach dem Mittagessen immer noch regnete und an keinen Festzug durchs Dorf zu denken war , machten wenigstens Jubel- und Patenverein zusammen einen nochmaligen Einzug ins und durchs Festzelt, jetzt euphorisch beklatscht und bejubelt von allen Festgästen. Ja, und dann ging’s ab. Endlich konnte der Wambacher Feuerwehrkommandant Peter Nitzl an diesem Tag entspannt lachen. Geiles Fest, würden die Jungen sagen.
Markus Tremmel