„Leute hatten Tränen in den Augen“: Uralte Unterführung soll nun doch saniert werden

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Marode ist die Bahnunterführung hinter dem Kloster. Nun soll sie saniert werden. © Dieter Metzler

Weiterer Schritt in der Causa um die marode Bahnunterführung am Gefangenenfriedhof in Bruck. Quintessenz: es könnte teuer werden.

Fürstenfeldbruck - Der zuständige Ausschuss sprach sich mit knapper Mehrheit für eine Sanierung der über 100 Jahre alten Wegeverbindung nach Gelbenholzen aus. Kostenpunkt: rund zwei Millionen Euro.

Bereits vor einem Dreivierteljahr war die Zukunft der Bahnunterführung Thema im Ausschuss gewesen. Verfüllen oder Sanieren – das war die Frage. Entschieden wurde Anfang des Jahres nichts, man wollte aber so schnell wie möglich eine Antwort finden. Jetzt lag das Thema im Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Tiefbau wieder auf dem Tisch. Eine knappe Mehrheit – 7:6 Stimmen – votierte für die Sanierung der Unterführung.

Sperrung der Bahnstrecke

Es sei eine alte, gar nicht so wenig genutzte, traditionsreiche Verbindung, die einfach erneuert werden muss, sagte OB Christian Götz (BBV). „Da kommen wir nicht drumherum.“ Der Planungsvorlauf sei aber leider sehr groß, denn für die Sanierung müsse die Bahnstrecke gesperrt werden. Man geht von ungefähr acht Tagen aus.

Es sei absurd, 600 000 Euro fürs Verfüllen der Fußgängerunterführung auszugeben. Es sei aber auch Wahnsinn, in Anbetracht der Haushaltslage der Stadt, 1,9 Millionen Euro für die Sanierung auszugeben, sagte der OB. „Wo sollen wir das einsparen? Welchen Kindergarten sollen wir dafür nicht bauen oder sanieren?“

Uralte Verbindung

„Man kann so eine uralte Wegeverbindung nicht einfach zumachen“, sagte Martin Kellerer (CSU). Er plädierte dafür, nach anderen Lösungen zu suchen. Eventuell solle man die Sanierung verschieben oder zumindest eine LED-Beleuchtung installieren, vielleicht werde der Tunnel dann mehr angenommen. Weiter schieben könne man die Maßnahme sicher nicht, entgegnete ihm OB Götz. Es bestehe Handlungsbedarf.

„Die Leute hatten teilweise Tränen in den Augen, als sie erfuhren, dass diese Unterführung zugemacht werden soll“, berichtete Thomas Brückner (Grüne). Er nutzt den kleinen Tunnel regelmäßig, so wie knapp 100 weitere Passanten, wie die Zählung ergeben hat. Er habe deshalb im Namen der Fraktionen der Grünen, der SPD und ÖDP einen Antrag für einen Neubau einer Unterführung an anderer Stelle gestellt, die auch für Radfahrer geeignet ist. Doch das Gremium lehnte diesen ab.

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