Fake-Statement von Jaguar sorgt für Wirbel: „Sie werden es hassen“
Jaguars neues Logo sorgt für Diskussionen. Eine „Marketingchefin“ versucht vergeblich in einem Video, die Wogen zu glätten – und selbst der Markenchef kann die Kritik nicht verstummen lassen.
Seit einigen Tagen steht Jaguar im Rampenlicht, allerdings nicht aufgrund der beeindruckenden E-Autos, die das britische Unternehmen produziert. Vielmehr ist es die Neuausrichtung der Marke, einschließlich eines neuen Logos und Imagevideos, die in den sozialen Medien auf heftige Kritik und Spott stieß.
„Marketing-Chefin“ äußert sich: „Wir alle hassen unser Rebranding“
Die sozialen Medien waren schnell mit Memes gefüllt, und es war nur eine Frage der Zeit, bis eine Reaktion des Herstellers – oder zumindest von jemandem, der vorgibt, für Jaguar zu arbeiten – folgen würde. So erschien am 22. November auf dem Instagram-Kanal „Morningbrew“ ein Video, in dem eine Frau, die sich als Marketing-Chefin ausgibt, Stellung bezieht.
„Wir alle hassen unser Rebranding, aber ich möchte Ihnen versichern, dass wir eine Vision haben. Wir haben Sie verstanden. Sie sehen aus wie eine Vape-Marke, die nur Kinder kaufen. Sie sagten, den Jaguar-Kopf durch ein Monogramm zu ersetzen, sei wie der Mord an einer britischen Ikone. Wir hätten genauso gut Paddington Bear erschießen können“, äußert sie, bevor sie von einem Mann mit einem entschiedenen „Schnitt“ unterbrochen wird. „Du sollst sie beruhigen. Kommen Sie einfach zur Sache. Sagen Sie ihnen, warum das in Ordnung ist“, fordert er sie auf.
Die vermeintliche Marketing-Chefin scheint jedoch Schwierigkeiten zu haben, die Kritiker zu beruhigen. Sie konzentriert sich immer wieder auf negative Aspekte. „Ich hab‘s kapiert. Die Schrift sieht aus, als gehöre sie auf ein Kondom mit rosa Limonadengeschmack“, gibt sie beispielsweise zu. Der Mann unterbricht sie immer wieder und fordert sie erneut auf, die Kunden zu beruhigen. Doch sie scheint daran zu scheitern: „Okay, also, der Punkt ist, Sie hassen alles, was Sie bisher gesehen haben, aber die gute Nachricht ist, dass wir gleich noch einen draufsetzen werden. Wir sehen uns in zwei Wochen in Miami. Sie werden es hassen.“
Botschaft im „Sturm der Intoleranz“ untergegangen: Markenchef verteidigt umstrittene Kampagne
Die Frau, die sich Macey Gilliam nennt, arbeitet tatsächlich nicht für Jaguar, sondern für das Social-Media-Team von Morning Brew. Inzwischen hat sich jedoch auch Markenchef Rawdon Glover zu Wort gemeldet und die Kampagne zum neuen Markenimage verteidigt.
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„Wenn wir auf dieselbe Art und Weise wie alle anderen auftreten, werden wir einfach überhört. Wir sollten also nicht wie eine Automarke auftreten“, betonte Glover in einem Interview mit der Financial Times. Allerdings sei die Kernbotschaft in einem „Sturm der Intoleranz“ untergegangen, und das Unternehmen versuche nicht, politisch zu sein. In den sozialen Medien wurde die Kampagne immer wieder als „woke“, „inhaltslos“ und „selbstzerstörerisch“ bezeichnet.
Laut BBC versucht Jaguar, die Gemüter zu beruhigen und fordert die Fans auf, dem Unternehmen zu vertrauen und sich „ein Urteil zu bilden“, sobald der vollständige Plan vorgestellt wurde. Dies soll am 2. Dezember in Miami geschehen. Eines ist jedoch sicher: Die Kampagne war ein voller Erfolg, denn Jaguar ist seit Jahren wieder im Gespräch. Und wie man so schön sagt: Jede PR ist gute PR. Und alleine sind die Briten auch nicht. Kia sorgte mit seinem neuen Logo ebenfalls für Verwirrung.