Jaguar wagt Neuanfang mit neuem Logo: „Abschied einer britischen Ikone“
Ab 2026 wird Jaguar vollständig elektrisch. Neuwagen gibt es bis dahin keine mehr. Stattdessen gibt es ein neues Logo, das jedoch im Netz auf viel Kritik stößt.
Es ist durchaus üblich, dass Firmen sich neu erfinden und ihr Logo ändern. In der Autobranche ist dies geradezu ein Trend. Marken wie Renault, Peugeot, Audi, Porsche, BMW und Citroën haben in den letzten Jahren alle ihr Logo überarbeitet. Bei Kia sorgte das neue Logo indes für Verwirrung. Und auch das Rebranding von Jaguar sorgte für Kopfschütteln.
Jaguar hat sich entschieden, den Weg zur Elektromobilität konsequent zu gehen. 2025 werden daher keine Neuwagen mehr verkauft. Eine neue Markenidentität, die Tradition und Zukunft verbindet, wäre daher sinnvoll. Doch genau das ist Jaguar nicht gelungen.
Neues Logo für Jaguar: Springende Raubkatze weicht doppeltem J
Angefangen beim Logo. Seit 1945 prangte der von Markengründer William Lyons erdachte „springende Jaguar“ auf den Autos der Briten. Nun wird dieser durch zwei entgegengesetzte J ersetzt. Die Inspiration dafür stammt von Luxusmodemarken, doch das neue Logo erinnert eher an das Markenzeichen, das Mazda ab 1959 nutzte. Es gibt auch eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Logo des fiktiven Geheimdienstes Kingsman aus dem gleichnamigen Film.
Die legendäre Raubkatze verschwindet jedoch nicht vollständig von den Autos. Sie bleibt auf einer Plakette erhalten und springt nun nach vorne statt von rechts nach links. Laut Jaguar soll dies ein „ausdrucksstarker Code und Zeichen eines vollendeten Werks“ sein.
Neustart bei Jaguar: Slogan greift auf die Vision des Firmengründers zurück
Neben dem Logo wurde auch der gesamte Markenauftritt überarbeitet. Jaguar wird nun J a g u a r geschrieben, mit einem Mix aus Groß- und Kleinbuchstaben und einer minimalistischen Schriftart. Ein grafisches Motiv überlagert das Ganze und soll an ein Gitter erinnern.
Die neue Philosophie von Jaguar „umfasst mutige Designs, unerwartetes und anderes Denken und schafft einen Markencharakter, der durch furchtlose Kreativität Aufmerksamkeit erregt.“ Der Anspruch von William Lyons, niemanden zu kopieren, wurde in den neuen Slogan umgewandelt: Copy nothing. Wie das als Elektroauto aussieht, will Jaguar am 2. Dezember in Miami mit dem ersten Konzeptfahrzeug zeigen.
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Jaguars Wiedergeburt fällt im Netz durch: „Das war’s. Jaguar ist tot!“
Doch der Markenfilm, den Jaguar in den sozialen Medien teilte, erinnert eher an eine Werbekampagne für ein Modelabel als an einen Autobauer. Ein Nutzer auf Instagram drückte es so aus: „Ich bin seit 30 Jahren Markendesigner, und selten habe ich ein so schlecht durchdachtes grafisches Erscheinungsbild gesehen. Das wird in den nächsten Jahrzehnten in Designkursen als Paradebeispiel dafür gezeigt werden, was man nicht tun sollte. Es ist die Ästhetik einer gewöhnlichen Kosmetikmarke mit einem Mugler-Filter und pompösem Größenwahn. Sie haben jahrzehntelangen Markenwert, Loyalität und Erbe genommen und auf einen Schlag zerstört. Eine Neuerfindung erfordert keine völlige Abkehr von den ersten Prinzipien oder grundlegenden Designregeln. Nach allen Maßstäben ist dies ein objektiv schlechtes Design.“
Und er ist nicht der Einzige, der so denkt. Die Reaktionen auf Jaguars neuen Markenauftritt in den sozialen Medien sind fast durchweg negativ:
- „Das war’s. Jaguar ist tot!“
- „Also, wenn man alles neu macht, sollte man vielleicht auch einen anderen Namen wählen …“
- „Abschied einer britischen Ikone.“
- „Ich vermute, dass diese Neugestaltung von Disney, Bud Light und veganem Essen motiviert wurde?“
- „Ist es immer noch eine Automarke oder eine Mode-/Make-up-/Bekleidungsmarke?“
- „Hass von allen, die Augen haben“
- „Die ganze Automobilwelt lacht!“
- „Das ist doch sicher ein Witz.“