Gestiegene Preise: Teuerungs-Tabellen für Rentner, Familien und Singles haben es in sich

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Gestiegene Preise für Rentner, Familien und Singles: Neue Teuerungs-Tabellen haben es in sich

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Für viele Rentnerinnen und Rentner reicht die Rente im Alter nicht. (Symbolbild) © Christin Klose/dpa

Wegen deutlich höherer Preise für Dienstleistungen ist die Teuerungsrate im Mai erstmals in diesem Jahr gestiegen. Was das für Singles, Familien und Rentner bedeutet.

München – Noch ist die Inflation keinesfalls im Griff. Angeschoben von gestiegenen Preisen für Dienstleistungen hat sie in Deutschland zum ersten Mal in diesem Jahr wieder etwas an Tempo gewonnen. Die Verbraucherpreise lagen im Mai um 2,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden bestätigte vorläufige Daten.

Bereits im April war der Rückgang der Inflation bei einer Rate von 2,2 Prozent ins Stocken geraten. Die extrem hohen Teuerungsraten der vergangenen Jahre sind aber Geschichte. Bei den Preisen gibt es für Singles, Familien und Rentner Licht und Schatten (siehe Tabellen).

Inflation in Deutschland nimmt wieder zu – Folgen für Rentner, Familien und Singles

In Supermärkten gab es günstigere Preise etwa für Tomaten (minus zehn Prozent), Kartoffelchips (minus 4,7 Prozent), Weintrauben (minus 3,9 Prozent), Kiwis, Melonen und Ähnliches (minus 2,1 Prozent). Energieprodukte kosteten im Mai 1,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, obwohl seit 1. April für Erdgas und Fernwärme wieder der reguläre Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent gilt.

Um die hohen Energiepreise als Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine abzufedern, hatte die Politik die Mehrwertsteuer dafür zeitweise auf sieben Prozent gesenkt. Günstiger als ein Jahr zuvor waren im Mai unter anderem Strom (minus 7,4 Prozent) und Erdgas (minus 5,2 Prozent). Deutlich teurer war dagegen vor allem Fernwärme (plus 27,9 Prozent). 

Welche Preise in Deutschland für Rentner, Singles und Familien steigen

Ebenfalls verteuerten sich Dienstleistungen im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,9 Prozent. Besonders deutlich stiegen die Preise für Versicherungen (13 Prozent). Dienstleistungen sozialer Einrichtungen verteuerten sich um 7,7 Prozent, der Gaststättenbesuch um 6,9 Prozent.

Hinzu kommt: Im Mai 2023 wurde das Deutschlandticket eingeführt. Der damit verbundene preisdämpfende Effekt fällt seit diesem Mai aus dem Vorjahresvergleich heraus. Für Nahrungsmittel zahlten Verbraucher 0,6 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Merklich teurer waren Speisefette und Speiseöle (plus 8,4 Prozent, darunter Olivenöl: plus 48,5 Prozent). Billiger wurden hingegen Molkereiprodukte (minus 5,1 Prozent) und frisches Gemüse (minus 3,5 Prozent).

Inflation in Deutschland erweist sich als „hartnäckig“ – was bedeutet was für Rentner?

„Vor allem die Teuerung von Energie und Nahrungsmitteln lässt in diesem Jahr erheblich nach“, erwartet die Deutsche Bundesbank. „Allerdings erweist sich die Inflation als hartnäckig, vor allem bei den Dienstleistungen. Dabei spielen die kräftig steigenden Löhne und der davon ausgehende Kostendruck eine wichtige Rolle“, schrieb die Notenbank in ihrer jüngsten Konjunkturprognose. Gegenüber dem Vormonat April stiegen die Verbraucherpreise im Mai um 0,1 Prozent. 

Im Jahresschnitt erwarten führende Wirtschaftsforschungsinstitute eine deutliche Abschwächung der Inflation in Europas größter Volkswirtschaft auf 2,3 Prozent nach noch 5,9 Prozent im vergangenen Jahr. Höhere Teuerungsraten schwächen die Kaufkraft von Verbrauchern.

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