Seit Jahren wird in Maisach die Schaffung bezahlbaren Wohnraums gefordert. Jetzt setzt die Kommune mit der Landkreis-Wohnbaugesellschaft ein Projekt an der Lusstraße um.
Maisach – Der Gemeinderat hat einstimmig für das Wohnbauprojekt an der Lusstraße votiert. Wo zuletzt eine Container-Kita stand, entstehen 20 Wohnungen. Die Planungs- und Baukosten werden auf 8,5 Millionen Euro geschätzt, mit den Leistungen der Landkreis-Wohnbaugesellschaft sind es 9,4 Millionen Euro. 2026 soll die Baugenehmigung beantragt werden, 2027 will man starten. Es wird mit einer 18-monatigen Bauzeit gerechnet.
Christoph Maier, Geschäftsführer der Wohnbaugesellschaft, stellte im Gemeinderat die Details vor. Geplant sind zwei Zwei-, elf Drei-, fünf Vier- und zwei Fünf-Zimmer-Wohnungen, insgesamt 1540 Quadratmeter Wohnfläche. Man habe beim bereits bezogenen Objekt in Fürstenfeldbruck gemerkt, dass größere Einheiten mehr gefragt seien.
Verzicht auf Bauteile ohne Wohnwert
Es entstehen zwei Baukörper mit erstem und zweitem Stock, dazwischen ein einstöckiger Laubengang als Verbindung und mit Dachgarten. Maier sagte, das Bauwerk habe „eine gewisse Dichte, es soll sich aber trotzdem gut einfügen in die Umgebung und nicht zu wuchtig sein“. Daher bleibe man unter der Höhe der Umgebungsbebauung. Außen arbeite man mit Putz- und Holzflächen, „sodass wir eine ländliche Anmutung hinbekommen“.
Für niedrige Mieten brauche man niedrige Baukosten, so Maier. Die erreichten 3717 Euro brutto pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche seien ein guter Wert. Man baue weder Keller noch Tiefgarage, das seien „Bauteile ohne Wohnwert“, die nur die Kosten in die Höhe treiben würden. Die Stellplätze sind im Erdgeschoss des Hauses untergebracht, vollständig verkleidet mit Holz. Das Erdgeschoss ragt heraus, sodass über den Parkflächen Balkone Platz haben.
Mehr Parkplätze lassen Mieten steigen
Im Gemeinderat entbrannte eine Debatte über die Parkplätze. Vorgesehen sind für das Objekt 15 Stellplätze, davon zwei für Car-Sharing; dazu kommen fünf bis sechs entlang der Straße für Gäste und Besucher des nahen Friedhofs. Das sei viel zu wenig, hieß es im Gemeinderat, man befürchte noch stärker zugeparkte Straßen.
Bauamtsleiterin Petra Endres betonte: „Mit mehr Stellplätzen oder einer Tiefgarage machen wir uns die günstige Miete kaputt.“ Maier ergänzte aus den Erfahrungen des fertiggestellten Bauprojekts der Gesellschaft in Bruck, dass dort die wenigen Stellplätze gut ausreichen: Viele Mieter könnten sich kein Auto leisten. Der Gemeinderat stimmte schließlich der Stellplatzzahl zu.
Das Vorhaben an der Lusstraße in Maisach ist das dritte Projekt der seit fünf Jahren bestehenden Landkreis-Wohnbaugesellschaft. An der Friedrich-Ebert-Straße in Fürstenfeldbruck sind zwölf Wohnungen bezogen, am Brucker Waldfriedhof entstehen gerade zwölf weitere Mietwohnungen. Zudem hat die Gesellschaft Machbarkeitsstudien entwickelt für ein Wohnbauprojekt in Gröbenzell und den Neubau des Brucker Bauhofs mit Wohnungen.