„Jugendgarantie“ - Briten-Ministerin plant knallharte Sanktionen für arbeitsunwillige junge Menschen
Um die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen, will die britische Regierung die Sozialleistungen für Jugendliche kürzen, die keine Arbeits- oder Ausbildungsangebote wahrnehmen. Die Ministerin für Arbeit und Renten, Liz Kendall, will am Dienstag erläutern, wie sie diese Maßnahmen umsetzen und gleichzeitig Milliarden an Sozialhilfekosten einsparen will, wie „inews.co.uk" berichtet.
Jugendliche sollen zu Arbeit oder Ausbildung verpflichtet werden
Im Rahmen der „Jugendgarantie" sollen Jugendliche verpflichtet werden, entweder zu arbeiten oder eine Ausbildung zu machen, bei wiederholter Weigerung sollen Sanktionen verhängt werden. Kendall und Schatzkanzlerin Rachel Reeves haben sich zum Ziel gesetzt, die Sozialhilfekosten in den nächsten fünf Jahren um 3 Mrd. Pfund (3,5 Mrd. Euro) zu senken.
Liz Kendall ist seit Juli 2024 Ministerin für Arbeit und Rente. Sie ist Mitglied der Labour Party und seit 2010 Parlamentsabgeordnete für Leicester West.
Jugendliche ohne Beschäftigung: So ist die Situation in Deutschland

Auch Deutschland kennt dieses Problem: Laut offizieller Zahlen der Europäischen Kommission absolvieren ca. 8,6 Prozent der jungen Menschen im Alter von 15 bis 29 Jahren in Deutschland weder ein Studium noch eine Ausbildung, noch sind sie in irgendeiner Beschäftigung.
Zudem befinden sie sich auch nicht mehr im regulären Schulbetrieb. Das entspricht bei ca. 13,44 Millionen Personen in der entsprechenden Kategorie, gerundet ungefähr 1,2 Millionen Menschen.
Fachkräftemangel vs. NEETs
Die Fachliteratur bezeichnet sie in der Regel als NEETs (Not in Education, Employment or Training). Diese beachtliche Zahl ist besonders im Hinblick auf den Fachkräftemangel in vielen Branchen alarmierend, da das Land es sich im Grunde genommen nicht leisten kann, eine so große Anzahl an Bürgern gesellschaftlich sowie wirtschaftlich, womöglich nicht nur temporär, zu verlieren und die langfristigen Folgen nur schwer abschätzbar sind.