Wohnmodule für Flüchtlinge: Hohenfurcher Gemeinderat einigt sich auf Standort
Erneut ging es im Hohenfurcher Gemeinderat um die Unterbringung von Flüchtlingen. Das Gremium einigte sich nun darauf, dass am südlichen Ortsausgang Wohnmodule aufgestellt werden sollen. Im Vertrag mit dem Landratsamt wurde außerdem eine „Bremse“ aufgenommen.
Hohenfurch – Jetzt doch: Nachdem die vorherige Gemeinderatssitzung laut Bürgermeister Guntram Vogelsgesang „von Unmut geprägt war“, beschloss das Gremium bei der jüngsten Sitzung, das Gelände südlich des neuen Bauhofs dem Landratsamt zu verpachten. Damit dieses dort Unterbringungsmöglichkeiten für rund 30 Geflüchtete errichten kann. Das Interesse der Hohenfurcher an der Tagesordnung war groß: Knapp 20 Bürger waren zur Sitzung gekommen, die dieses Mal ruhig und sachlich verlief.
Der Vertrag mit dem Landratsamt beinhaltet eine „Bremse“. Die Gemeinde habe darauf bestanden, dass darin ein Passus aufgenommen wird, der besagt, dass nach der Errichtung der Wohnmodule keine weiteren Unterkünfte für Geflüchtete mehr in Hohenfurch zur Verfügung gestellt werden müssen. Denn: „Mit der Aufnahme von rund 30 Asylbewerbern haben wir die Zwei-Prozent-Vorgabe erfüllt“, rechnete Vogelsgesang vor.
Die Fläche hatte ein Privatmann dem Landratsamt angeboten
„Ob dieser Passus auch in Zukunft haltbar ist, wird sich zeigen“, so Vogelsgesang. Doch das Treffen der Landkreis-Bürgermeister in Hohenpeißenberg habe ihn optimistisch gestimmt, dass das Landratsamt seine Versprechungen hält. Mit der Vereinbarung, die Unterbringung auf dieser gemeindlichen Fläche zu errichten, gehe laut Vogelsgesang ein weiterer Vorteil einher: „Die Erfahrung aus 2015 hat gezeigt, dass die Asylbewerber eher in Schongau einkaufen, als im Ort.“ Das Grundstück liegt am südlichen Ortsausgang, also näher an der Lechstadt. Das fand auch Gemeinderat Stefan Lukats gut. „So haben wir jetzt ein Mitspracherecht und die Fläche liegt nicht mitten im Ort“, verwies er auf die alternative Fläche, die ein Privatmann dem Landratsamt angeboten hatte.
Markus Rieger war „einfach nur froh“, dass das Thema Thermohalle vom Tisch sei. „Dieser Weg ist immer noch der Beste“, sagte er. Auch Matthias Zeidlmaier sprach sich dafür aus, und er hoffe, dass das Landratsamt bald eine Lösung für das Kindergarten-Problem hat. Denn sollte die zugesagte „Mischbelegung“ kommen, bräuchten die Kinder eine Betreuungsmöglichkeit. Der Beschluss, dass Bürgermeister Guntram Vogelsgesang nun die Verträge unterschreiben kann, fiel mit einer Gegenstimme.
Von Christine Wölfle
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