Urlaubsinsel - Ort auf Mallorca dreht den Hahn zu - Vorwarnstufe wegen „Extremer Notsituation“
Sonne satt ist für viele Urlauber - auch auf Mallorca - ein Traum. Aber der fehlende Regen macht Mallorca zu schaffen. Einzelnen Regionen geht aufgrund der anhaltenden Dürre schlichtweg das Wasser aus. Nun gibt es erste Konsequenzen.
Lastwagen lösten Wasserknappheit nicht
Wie unter anderem die „Mallorca Zeitung“ berichtet, wird in Banyalbufar ab dem 15. Juli 2024 der Hahn zugedreht. Zwischen 16 und 23 Uhr sitzen die Menschen also wortwörtlich auf dem Trockenen.
Den Schritt hat die Gemeindeverwaltung nicht leichtsinnig gefasst. Es handele sich vielmehr um eine „extreme Notsituation“ und man werden die öffentliche Wasserversorgung daher so lange beschränken, bis sich die Lage verbessere.
Zuletzt wurden Lastwagen eingesetzt, die Wasser in das Dorf im Tramunatana-Gebirge bringen sollte. Doch damit war das Problem nicht gelöst.
Die Versorgung durch die Lkw sei nicht ausreichend und letztendlich zu teuer, um den hohen Bedarf in den Sommermonaten zu befriedigen, hieß es aus dem Rathaus. Bereits zuvor hatten die Behörden den Wasserkonsum pro Tag und Person auf 75 Liter beschränkt.
Zum Vergleich: In Deutschland lag der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Kopf und pro Tag 2022 bei etwa 128 Liter.
Mehrere Gemeinden beschränken Wasserkonsum
Die Gemeinde Banyalbufar ist aktuell am stärksten von den Restriktionen betroffen. Doch auch in anderen Ortschaften gibt es bereits erste Maßnahmen. So gelten in Estellencs und Bunyola unter anderem Verbote für das Befüllen von Pools oder die Gartenbewässerung. Ähnlich reagiert haben die Gemeinden Lloret de Vistalegre, Montuïri, Algaida, Porreres, Ariany, Costitx und Santa Eugènia.
Der Konsum pro Person wird hier auf 150 Liter pro Tag beschränkt. Wer sich nicht an die Regeln hält, dem drohen Konsequenzen. So behalten sich die Behörden vor, bei Nicht-Einhaltung das Wasser vorübergehend abzudrehen.
Pegel zu niedrig: Mallorca hat die Vorwarnstufe ausgerufen
Auf der Insel gilt die Vorwarnstufe. Die Pegelstände liegen mit 52 Prozent (Stand Mai 2024) sieben Punkte unter denen des Vorjahrs. Joan Calafat, Leiter des balearischen Wasserwirtschaftsamts Abaqua, erklärt gegenüber der „Mallorca Zeitung“: „Was wir gerade in der Tramuntana und im Pla erleben, könnte überall drohen, wenn wir keine Maßnahmen ergreifen.“
Einer der Hauptgründe für den steigenden Wasserverbrauch ist der Tourismus-Boom auf der Insel. Doch Calafat merkt an, dass auch der Einsatz von Wasserschläuchen gegen den hartnäckigen Sahara-Staub auf der Insel zu einem erhöhten Verbrauch geführt habe.
Die aktuellen Maßnahmen helfen akut, seien laut Calafat aber keine geeignete, langfristige Lösung. Er halte es für sinnvoller, den Druck im Leitungsnetz insgesamt zu reduzieren. Ansonsten drohe die Gefahr, dass sich der Wasserkonsum einfach nur auf andere Tageszeiten verlagere.
Ibizas Pegel sind noch niedriger
Man erwarte, dass die Pegel auf Mallorca während der Hauptsaison um etwa zehn Prozentpunkte weiter absinken, so erklärt Calafat. Für Mallorca bedeute dies ein Wert von 42 Prozent.
Lage in Spanien aufgrund der Trockenheit angespannt
„Das ist eine komplizierte, aber kontrollierte Situation“, betont Calafat. Die Insel stünde damit immer noch besser da als ihre Nachbarinsel Ibiza. Dort stehe man jetzt schon bei 36 Prozent. Die Lage bleibt angespannt.
Die Herausforderungen sind für die Spanier nichts Neues. Bereits im Februar war in Katalonien zum Beispiel der Wasserstand auf zirka 15 Prozent des Normalstandes gefallen. Die Menschen im Süden Spaniens mussten daraufhin ihren Wasserverbrauch reduzieren. Erst im Mai beendete starker Regen den Wassernotstand
Das Original zu diesem Beitrag "„Extreme Notsituation“: Auf Mallorca gilt Vorwarnstufe: Das ist die Lage auf der Urlaubsinsel" stammt von Kölner Express.