Drohende Klinikschließung: „Mitarbeiter dürfen nicht mit Presse sprechen“ – jetzt melden sich Patienten

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Drohende Klinik-Schließung: „Mitarbeiter dürfen nicht mit Presse sprechen“ – jetzt melden sich Patienten

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Um die drohende Klinikschließung zu verhindern, haben die Patienten einen offenen Brief geschrieben. Auch der Bürgermeister meldet sich zu Wort.

Donaustauf – Das Lungenfachkrankenhaus in Donaustauf steht aktuell vor dem Aus, der Träger – die Deutsche Rentenversicherung (DRV) Bayern Süd – zieht sich zurück. Sollte kein Trägerwechsel zustande kommen, muss die Klinik geschlossen werden, berichtet der BR. Das wollen Patienten und auch der Bürgermeister Donaustaufs verhindern.

Patienten verfassen offenen Brief – weil „Mitarbeiter nicht mehr mit der Presse sprechen dürfen“

Die Patienten der Klinik Donaustauf haben am Dienstag, 23. Januar, einen offenen Brief verschickt, der auch unserer Redaktion vorliegt. Grund ist laut Absenderin Michelle Schindlmeier, die im Namen „für tausende Patienten der Klinik Donaustauf“ spricht, weil die „Mitarbeiter der Klinik selbst nicht mehr mit der Presse sprechen“ dürfen. Um dem Ausdruck zu verleihen, und dem offenen Brief ein Gesicht zu geben, wurde eine Foto-Collage von Patienten der Klinik beigelegt.

Die Patienten der Klinik Donaustauf haben sich zusammengetan und einen offenen Brief an die Landräte, Bürgermeister und Politiker geschrieben – um die drohende Schließung der Klinik zu verhindern.
Die Patienten der Klinik Donaustauf haben sich zusammengetan und einen offenen Brief an die Landräte, Bürgermeister und Politiker geschrieben – um die drohende Schließung der Klinik zu verhindern. © Patienten der Klinik Donaustauf

In dem offenen Brief bitten sie „Landräte und Landrätinnen, Bürgermeister und Bürgermeisterinnen, Politiker und Politikerinnen, ein Zeichen gegen die drohende Schließung der Klinik Donaustauf zu setzen“. Die Menschen hinter dem offenen Brief seien „Patienten mit akuten, chronischen, komplexen und/oder seltenen Erkrankungen, die seit vielen Jahren in der Fachklinik Donaustauf behandelt werden“.

Nicht nur biete die Fachklinik ihnen die benötigte Versorgung, sie sei auch eine der wenigen Anlaufstellen für Menschen mit Post-Covid Syndrom. Für sie sei die Fachklinik daher „überlebensnotwendig“. Von Verwaltung bis Reinigung seien die Patienten in guten Händen.

Eine Schließung der Fachklinik würde für etwa 3.100 stationäre und rund 5.300 ambulante Patienten der Wegfall ihrer medizinischen Versorgung bedeuten, für die es in dieser Region keinen Ersatz gibt.“

Abschließend bitten die Patienten die Adressaten des offenen Briefs „inständig, sich für den Erhalt der Fachklinik einzusetzen“. Sie würden die „spezialisierte Versorgung“ brauchen, „heute, wie auch in Zukunft.“

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Drohende Klinikschließung – auch Bürgermeister meldet sich zu Wort

Die drohende Klinikschließung lässt auch das Bürgermeisterbüro von Donaustauf nicht kalt. Laut einer von dort kommenden Pressemitteilung hat „Bürgermeister Jürgen Sommer (SPD) Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) um Unterstützung der Pläne des Caritas-Krankenhauses St. Josef in Regensburg gebeten“. Laut BR plant nämlich jener Caritasverband für die Diözese Regensburg eine Übernahme der Trägerschaft.

Die Entscheidung liegt bei der DRV Bayern Süd – die für Freitag, 19. Januar, angesetzte Entscheidung wurde vertagt. Man werde am 30. Januar erneut beraten, hieß es in einer Mitteilung. Für die Patienten und den Bürgermeister Donaustaufs ist die Sache klar – eine Schließung der Klinik Donaustauf gelte es „unbedingt zu verhindern“. (fhz)

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