Niemand will zahlen: Traditions-Skigebiet bleibt in diesem Winter zu

"Das weitläufige und lawinensichere Sonnenplateau der Aflenzer Bürgeralm ist ein echter Geheimtipp für Kinder, Anfänger, Snowboarder, Naturgenießer und Winterwanderer. Eine Doppelsesselbahn bringt die Gäste bequem auf den Almboden, wo zwei Tellerlifte und zwei Kilometer bestens präparierte Naturschneepisten warten. 

Die Schlepplifte Schönleiten I und II verbinden den Almboden mit der Schönleiten (1810 m)": So wirbt das Portal "Bergflex" für das Skigebiet in Österreich. In diesem Winter wird es auf der Aflenzer Bürgeralm jedoch wohl keinen Skibetrieb geben, da sich niemand bereit erklärt hat, die Kosten dafür zu übernehmen. 

Beliebtes Skigebiet bleibt in diesem Jahr geschlossen: Jährlicher Verlust von 100.000 Euro droht  

Skigebiet wurde für symbolischen Euro angeboten

Wie "ORF Steiermark" berichtet, hat der bisherige Eigentümer Stefan Pierer der Gemeinde Aflenz angeboten, das Skigebiet für einen symbolischen Euro zu pachten – inklusive Pistenraupen und Maschinen im Wert von 90.000 Euro

Die Gemeinde allerdings lehnte ab, denn "vorsichtig gerechnet” wäre mit einem jährlichen Verlust von etwa 100.000 Euro zu rechnen. Bürgermeister Hubert Lenger erklärte, er rechne sogar mit noch höheren Defiziten. Aufgrund sinkender Einnahmen nach dem Finanzausgleich könne sich die Gemeinde den Betrieb nicht leisten. Nun wird nach neuen Interessenten gesucht.

Skifahren wird teurer: So sind die Preise in Deutschland und Österreich

Skifahren ist ein teuerer Spaß, nicht nur für die Betreiber, sondern auch für Wintersportler, die in der neuen Saison tiefer in die Tasche greifen müssen. Während auf der Zugspitze letztes Jahr noch 66 Euro für ein Ticket fällig wurden, sind nun 69 Euro veranschlagt. Auch die Pisten des Skipass-Verbunds "Alpenplus" (Spitzingsee-Tegernsee Sudelfeld, Wallberg und Brauneck-Wegscheid) verzeichnen einen Preiszuwachs: Ein Tagesticket kostet nun 51 Euro statt bisher 49 Euro.

In Österreich erwischt es Hobby-Skifahrer noch schlimmer. Viele Skigebiete erhöhen erneut ihre Tarife – besonders bekannte Pisten wie St. Anton am Arlberg, wo ein Tagesticket künftig 81,50 Euro kostet. Das entspricht einem Anstieg von rund 4,5 Prozent im Vergleich zur Vorsaison. Auch Sechs-Tage-Tickets verteuern sich: Im Zillertal zahlen Erwachsene in der Hauptsaison jetzt 384 Euro für sechs Tage, in Ischgl 359 Euro und auf dem Wilden Kaiser 395 Euro.

Darum werden Skipässe jedes Jahr teurer

Laut dem Portal "Ski Nachrichten" sind vor allem drei Faktoren verantwortlich:

  • Höhere Energiekosten: Betrieb von Liften, die Herstellung von Kunstschnee und die Beheizung von Gebäuden
  • Inflation und Personal: Steigende Löhne für Personal und die Materialien für die Instandhaltung
  • Investitionen in die Modernisierung: Millionen-Investitionen in neue, schnellere Lifte, bessere Beschneiungsanlagen und zusätzliche Dienstleistungen am Berg