Polittreff in Markt Schwaben beleuchtet Hilfsangebote und neue Strukturen im Landkreis Ebersberg

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Angela Rupp berichtete, dass fast täglich eine Frau bundesweit getötet wird. © Veranstalter

Am Mittwoch, 5. November, informierte der SPD Ortsverein Markt Schwaben bei einem offenen Polittreff über aktuelle Entwicklungen und Unterstützungsangebote für Frauen, die von Gewalt betroffen sind.

Markt Schwaben – Der SPD Ortsverein Markt Schwaben hat am Mittwoch, 5. November, einen offenen Polittreff zum Thema „Gewalt gegen Frauen im Landkreis Ebersberg“ veranstaltet. Wie der Ortsverein mitteilt, stand die Veranstaltung unter der Leitung von Angela Rupp, Geschäftsführerin der Beratungsstelle Frauennotruf Ebersberg, unterstützt von Elke Zahner-Meike, Vorständin des Trägervereins „Frauen helfen Frauen im Landkreis Ebersberg e.V.“.

Gewalt gegen Frauen: Hier finden Sie Hilfe in Ebersberg

Frau Rupp berichtete, dass der Trägerverein bereits seit 1989 besteht und Mitglied im paritätischen Wohlfahrtsverband Bayern ist. Ein besonderes Ereignis war die Eröffnung des Frauenhauses im Landkreis Ebersberg am Mittwoch, 1. Oktober, das nun auch Frauen aus dem Landkreis Unterstützung bietet. Die Arbeit der Beratungsstelle wird seit 2018 rechtlich durch die Istanbul Konvention unterstützt, die Deutschland verpflichtet, geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu bekämpfen und zu verhüten. Laut Rupp besteht jedoch weiterhin ein großer Bedarf an Verbesserungen, insbesondere bei den Kapazitäten für Frauenhäuser sowie bei Maßnahmen zur Prävention und Täterarbeit.

Seit der Verabschiedung des Gewalthilfegesetzes im Februar wurden die strukturellen Voraussetzungen für eine bessere Versorgung der Frauen nach Gewalt sowie eine verlässliche Finanzierung geschaffen. Ab 2032 sollen Frauen einen Rechtsanspruch auf Hilfe nach geschlechtsspezifischer Gewalt erhalten.

Die Beratungsstelle möchte Frauen vor allem vor häuslicher und sexualisierter Gewalt durch Partner oder andere Familienmitglieder schützen. Dies betrifft physische, psychische, finanzielle und digitale Gewalt, mit der Täter Macht und Kontrolle über das Opfer gewinnen wollen. Die Beratung kann persönlich, telefonisch und online erfolgen, ist rund um die Uhr verfügbar, kostenfrei, vertraulich und auf Wunsch anonym.

Die Kriminalstatistik zeigt laut Angaben der Beratungsstelle, dass insbesondere sexuelle Gewalt stark ansteigt. Bundesweit gab es 2023 im Schnitt fast jeden Tag ein getötetes Mädchen oder eine Frau. Die Betroffenen seien keine Einzelschicksale, sondern häufig Folge historisch bedingter patriarchalischer Strukturen.

Einige Gemeinden im Landkreis sind bereits Mitglied im Trägerverein. Die Gemeinde Markt Schwaben wurde ermutigt, ebenfalls Mitglied zu werden. Die Beratungsstelle bittet darum, die Beratungsmöglichkeiten und Kontaktdaten in den lokalen Mitteilungsblättern zu veröffentlichen:

Beratungsstelle Frauennotruf Ebersberg: Bahnhofstraße 13a, 85560 Ebersberg info@frauennotruf-ebe.de www.frauennotruf-ebersberg.de Tel. 08092 88110.

red

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