Ettringer Haushalt 2025 beschlossen – Millionenschweres Finanzloch muss gestopft werden
Wie sieht es mit den Geldern im Finanztopf der Gemeinde Ettringen aus? Drohen schwierige Zeiten? Auf der Gemeinderatssitzung im Mehrzweckraum der Neuen Schule wurde der Haushalt für 2025 verabschiedet.
Ettringen – In welchem Rahmen sich der Haushalt, insbesondere das Investitionsprogramm, für das aktuelle Jahr bewegen wird, diskutierten die Gemeinderäte bereits im Finanzausschuss. In der Sitzung des Gemeinderats hatte Lukas Müller, Ettringens Finanzchef, die Aufgabe, die Eckdaten des rund 17 Millionen Euro schweren Finanzhaushalts 2025 vorzustellen. Der Kämmerer erklärte, dass im Vergleich zum Vorjahr ein großes Finanzloch entstanden sei: „Es fehlen 2,8 Millionen Euro.“
Hohe Kreisumlage belastet Ettringer Haushalt 2025
Müller machte dafür erstens die hohe Kreisumlage verantwortlich, die von 1,2 Millionen Euro auf 2,8 Millionen Euro gestiegen ist, was im Wesentlichen auf die Erhöhung des Umlagesatzes von 44,9 auf 47,9 Prozent zurückzuführen sei. Zweitens erhalte Ettringen dieses Jahr weitaus geringere Schlüsselzuweisungen durch den Freistaat, und zwar nur noch circa 300.000 Euro statt 1,5 Millionen Euro im Vorjahr. Um dieses Finanzdefizit zu minimieren, schlug der Finanzleiter vor, 1,6 Millionen Euro aus dem Vermögenshaushalt dem Verwaltungshaushalt zuzuführen.
Für Bürgermeister Robert Sturm war die geschilderte Entwicklung der Finanzlage Ettringens Anlass, eine Gesamtbewertung vorzunehmen. Danach sieht er die Finanzsituation weniger positiv als in den Vorjahren: „Die Zeiten werden rauer.“ Zugleich konnte Sturm versichern, dass die Gemeinde darauf vorbereitet sei, weil sie Rücklagen gebildet habe: „Schwankungen können durch Rücklagen ausgeglichen werden.“
Fünf Millionen Euro für Kitaneubau in Siebnach
Zudem sei Ettringen schuldenfrei, und das bereits seit Ende 2016, führte der Kämmerer aus. Allerdings stehe die Gemeinde vor einer neuen großen Herausforderung, denn ab Herbst beginne der Bau der Kindertagesstätte in Siebnach, erklärte Müller. Dafür sollen Rücklagen in Höhe von fünf Millionen Euro verwendet werden, ein Kredit in Höhe von 2,5 Millionen Euro gelte als wahrscheinlich, ergänzte der Finanzchef.
Sollte Letzteres eintreten, wäre dies das Ende von Ettringens Schuldenfreiheit. Auch der Bau eines neuen Rathauses, für das die „Krone“ gut geeignet wäre (wir berichteten), müsste „fremdfinanziert“ werden, heißt es in den Sitzungsunterlagen. Leichte Einbußen erwartete Müller bei der Gewerbesteuer: ein Minus von 200.000 Euro. Hier machte der Bürgermeister darauf aufmerksam, dass durch die geplante Schließung des Papierwerks UPM künftig weniger Gewerbesteuern eingenommen werden können.
Einstimmig beschlossen die Marktgemeinderäte letztlich den Haushalt 2025.
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