„Arbeit oder Wäschewaschen" - Top-Managerin verrät die 2 größten Fehler in Bewerbungsgesprächen, die den Job kosten

Sie hat viele Arbeitssuchende kommen und gehen sehen: Jenny Wood, ehemalige Google-Managerin, hat im Laufe ihrer Karriere etliche Job-Interviews geführt. Ihre Erfahrungen gibt sie nun in ihrem Buch „Wild Courage“ weiter. Darin warnt sie vor zwei Fehlern im Vorstellungsgespräch: Mangelnde Begeisterung und Fragen nach der Work-Life-Balance seien demnach oft ausschlaggebend für eine Absage.

Gleichgültigkeit im Gespräch sei ein schlechtes Zeichen. „Das Interview ist ein Fenster in die zukünftige Leistung“, erklärt sie gegenüber CNBC. Wer keinen Enthusiasmus zeige, hinterlasse den Eindruck eines Energiefressers. 

Ex-Managerin warnt: Keine Fragen zur Work-Life-Balance

Ein weiterer Fehler sei es, im Vorstellungsgespräch Fragen zur Work-Life-Balance zu stellen. „Wenn jemand fragt, ob er vier Tage die Woche von zu Hause aus arbeiten kann, frage ich mich, ob seine Prioritäten bei der Arbeit oder beim Wäschewaschen liegen“, sagt Wood. Solche Fragen sollten erst nach dem offiziellen Bewerbungsverfahren gestellt werden, rät sie.

Wood empfiehlt, sich im Vorstellungsgespräch auf Fragen zu Aufgaben, Unternehmenszielen und Lösungsvorschlägen zu konzentrieren. Detaillierte Einblicke in die Unternehmenskultur und die Work-Life-Balance könnten später informell eingeholt werden.

Jobexperte: Sieben häufige Fehler in Bewerbungsgesprächen

Man kann in einem Vorstellungsgespräch noch mehr falsch machen. Auch ein anderer Jobexperte plauderte kürzlich aus dem Nähkästchen. In einem Artikel des Wirtschaftsmagazins „Forbesbeschreibt Tomas Chamorro-Premuzic sieben typische Fehler, die es seiner Ansicht nach zu vermeiden gilt:

  1. Seien Sie nicht einfach Sie selbst: Authentizität wird überschätzt. Zeigen Sie Ihre professionelle Seite und soziale Kompetenz.
  2. Fragen missverstehen: Vermeiden Sie voreilige Antworten. Nehmen Sie sich Zeit, um Fragen genau zu verstehen.
  3. Zu viel reden: Vermeiden Sie langatmige Antworten. Strukturierte und prägnante Antworten wirken kompetenter.
  4. Übertrieben ehrlich sein: Vermeiden Sie brutale Ehrlichkeit. Präsentieren Sie Schwächen konstruktiv.
  5. Zu viel prahlen: Selbstüberschätzung fällt schnell auf. Nutzen Sie belegbare Fakten statt allgemeiner Behauptungen.
  6. Inhalte überschätzen: Die Präsentation Ihrer Antworten zählt mehr als deren Inhalt.
  7. Keine Fragen stellen: Stellen Sie am Ende Fragen, um Ihr Interesse und Engagement zu zeigen.

Wasserglas- oder Kaffeetassentest zum Herausfiltern von Bewerbern

Doch auch die Personaler setzen auf psychologische Tricks, um die Bewerber zu testen. Bewerber sollten im Vorstellungsgespräch aufmerksam sein, wenn ihnen ein Glas Wasser angeboten wird. Laut einem Bericht von „20 min“ setzen einige Personaler diesen „Wasserglas-Test“ gezielt ein, um Selbstbewusstsein und Anpassungsfähigkeit zu prüfen. Normales Trinken wird positiv bewertet, übermäßiges Trinken könnte auf mangelnde Selbstkontrolle hinweisen. 

Trent Innes, Chief Growth Officer bei SiteMinder, hat darüber hinaus in einem Podcast erklärt, dass er bei Vorstellungsgesprächen einen „Kaffeetassen-Test“ durchführt.