Stellenabbau an deutschen Standorten von großem Autozulieferer – Programm gestartet
Eine Tochter des Autozulieferers Hella plant an zwei deutschen Standorten einen umfassenden Stellenabbau und hat dafür inzwischen ein Programm gestartet.
Wembach – Der Automobilzulieferer Hella hat Ende März einen Standort in Baden-Württemberg geschlossen. Bei einem unabhängigen Tochterunternehmen des nordrhein-westfälischen Konzerns, der sich nach der Mehrheitsübernahme durch die Forvia SE seit 2022 Forvia Hella nennt, stehen nun am Hauptsitz und an einem weiteren Standort massive Stellenstreichungen bevor, für die bereits ein Programm gestartet wurde. Jüngst hatte auch ein bedeutender Autozulieferer aus Baden-Württemberg den Stellenabbau in Deutschland konkretisiert.
Die Hella Innenleuchten-Systeme GmbH mit Sitz in Wembach (Baden-Württemberg) fertigt mit rund 700 Mitarbeitern radartransparente Abdeckungen (Radome) und Systeme für die Fahrzeuginnenbeleuchtung wie Dachmodule, Innenleseleuchten, ambiente Beleuchtungen und diverse Kleinleuchten. Eben am Stammsitz in Wembach sowie am zweiten Standort im ebenfalls baden-württembergischen Zell im Wiesental sollen aber insgesamt 154 Arbeitsplätze wegfallen, wie der Schwarzwälder Bote berichtet. Dabei setzt das Tochterunternehmen des Forvia-Hella-Konzerns auf Freiwilligkeit.
Hella-Tochter setzt bei Stellenabbau auf doppelte Freiwilligkeit und auf Abfindungen
Da betriebsbedingte Kündigungen oftmals durch Klauseln in den Tarifverträgen temporär ausgeschlossen sind, greifen derzeit viele Unternehmen zu Freiwilligenprogrammen, um Personal abzubauen. Autobauer Mercedes-Benz lockt im Zuge eines Stellenabbaus beispielsweise mit hohen Abfindungen, bei Hella in Wembach und im Zeller Stadtteil Atzenbach sind solche Zahlungen ebenfalls als Anreiz vorgesehen. Wie hoch die Abfindungen ausfallen sollen, ist derzeit noch nicht kommuniziert worden, die Hella-Tochter will damit aber betriebsbedingte Kündigungen möglichst vermeiden.
Name | HELLA Innenleuchten-Systeme GmbH |
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Gründung | 1951 als Metallwerk Todtnau GmbH in Todtnau, Baden-Württemberg |
Sitz | Wembach, Baden-Württemberg |
Branche | Automobilzulieferer |
Konzern | HELLA GmbH & Co. KGaA (FORVIA HELLA) |
Mitarbeiter | 737 |
Wie beim Autozulieferer ElringKlinger soll der Stellenabbau bei Hella Innenleuchten-Systeme auf doppelter Freiwilligkeit basieren. Das bedeutet, dass sowohl das Unternehmen als auch der jeweilige Arbeitnehmer einem Abschied zustimmen müssen. Angenommen werden kann demnach, dass die Abfindungen vergleichsweise hoch ausfallen, damit Hella den Abbau von 96 Stellen in Wembach und Zell-Atzenbach wie geplant bis Ende 2026 umsetzen kann. Laut dem Schwarzwälder Boten sollen zudem 58 befristete Verträge nicht verlängert werden.

Krise der Automobilindustrie zwingt Hella am Stammsitz zu Stellenabbau
Der Grund dafür, dass die Hella-Tochter in Wembach und Zell im Wiesental – und der Mutterkonzern selbst übrigens auch am Stammsitz in Lippstadt (Nordrhein-Westfalen) – Personal abbauen muss, ist in der anhaltenden Krise der Automobilindustrie begründet. Die Autobauer und vor allem die zahlreichen Zulieferer kämpfen seit langem mit steigenden Kosten bei zugleich sinkenden Auftragszahlen und mit der schleppenden Transformation zur Elektromobilität. Jüngst hat auch Autobauer Porsche ein neues Sparprogramm angekündigt.