Italien-Urlauberinnen sitzen am Gardasee fest – und lösen großen Rettungseinsatz aus

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Am Gardasee in Italien verirrten sich zwei deutsche Touristinnen am Monte Fubia. Örtliche Bergretter schlagen indes wegen Überlastung Alarm.

Malcesine – Am Gardasee, einem der Lieblingsurlaubsziele der Deutschen, lösten zwei Urlauberinnen am Donnerstagabend (18. September) einen Rettungseinsatz aus. Die Beiden verirrten sich beim Wandern am Monte Fubia oberhalb von Malcesine, wie die italienische Tageszeitung L‘Arena berichtete. Die 34 und 35 Jahre alten Frauen verließen den markierten Weg und versuchten dann, über ein steiles Waldstück ins Tal zu gelangen. Dabei kamen sie in schwieriges Gelände und konnten weder vor noch zurück.

Blick vom Berg Monte Baldo auf den Gardasee.
Blick vom Berg Monte Baldo auf den Gardasee. © picture alliance/dpa | Daniel Reinhardt

Gegen 18 Uhr setzten die beiden Urlauberinnen einen Notruf ab. Die Leitstelle in Brescia alarmierte daraufhin die Bergrettung. Ein Team, das sich in der Nähe befand, kam sofort. Später nahmen auch Rettungskräfte aus Verona an der Suche teil. Anhand der GPS-Daten machten sich die Einsatzkräfte auf den Weg. Weil das Gelände felsig und schwer zugänglich war, mussten die Retter aber einen Umweg nehmen: Sie stiegen zunächst nach Norden auf, bevor sie die beiden Frauen auf halbem Weg zwischen dem Wanderweg und der Uferstraße des Gardasees erreichten, so L‘Arena weiter.

Bergunfall in Italien: Bergretter kämpfen sich zu deutschen Urlauberinnen durch

Eine der beiden Wanderinnen hatte sich bei einem Sturz leicht am Arm verletzt, benötigte aber keine medizinische Versorgung. Die Rettungskräfte sicherten beide Urlauberinnen mit Kletterausrüstung und halfen ihnen den Hang hinab. Anschließend wurden die Deutschen mit einem Fahrzeug von Navene aus nach Malcesine gebracht. Der Einsatz war gegen 22 Uhr abgeschlossen und fand damit ein gutes Ende. Das ist bei Bergunfällen nicht immer der Fall.

Zuletzt war ein deutscher Wanderer auf dem Höhenweg „Troi de le Calade“ in den Dolomiten etwa 80 Meter in die Tiefe gestürzt. Italiens Bergretter sind wegen des Massentourismus in vielen Regionen am Limit. „Wir sind jenseits aller Grenzen“, sagte Maurizio Dellantonio, Präsident der Alpinen Bergrettung in Italien, gegenüber dem Corriere. Derzeit gebe es fast 20 Prozent mehr Rettungseinsätze als sonst, so der Experte. Die meisten Einsätze verursachen demnach Wanderer, die teils unvorbereitet und mit schlechter Ausrüstung unterwegs sind. (Quellen: L‘Arena, Corriere) (bme)

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