Italienische Läuferin - Trans-Athletin weint über dritten Platz bei Paralympics-Halbfinale

Die italienische Transgender-Athletin Valentina Petrillo hat das Frauen-Finale über 400 Meter in der Klasse T12 (für sehbehinderte Läufer) bei den Paralympischen Spielen in Paris verpasst. Sie erreichte im Halbfinale mit einer persönlichen Bestzeit von 57,58 Sekunden den dritten Platz. 

„Menschen werden getötet, weil sie trans sind“

APNews berichtet, dass Petrillo damit hinter Hajar Safarzadeh Ghahderijani aus Iran und Alejandra Paola Perez Lopez aus Venezuela landete, die beide das Finale erreichten. Petrillo hatte sich zuvor mit 58,35 Sekunden im vierten Vorlauf für das Halbfinale qualifiziert. Nach dem verpassten Einzug brach die 51-Jährige in Tränen aus. 

Petrillo sagte laut Sky vor dem Rennen: „Es gibt viele Menschen, die sterben, nur weil sie trans sind, Menschen werden getötet, weil sie trans sind, Menschen begehen Selbstmord, weil sie trans sind, und verlieren ihre Arbeit oder werden im Sport nicht berücksichtigt. Aber ich habe es geschafft. Wenn ich es schaffen kann, kann es jeder schaffen.“

Transgender Athletin ist fast blind

Petrillo wurde im Alter von 14 Jahren mit der Stargardt-Krankheit diagnostiziert, einer Netzhauterkrankung, die zu einem fortschreitenden Sehverlust führt. Ihren sportlichen Traum inspirierte der italienische Athlet Pietro Mennea mit seinem Goldmedaillengewinn über 200 Meter bei den Olympischen Spielen 1980.

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Petrillo begann 2019 ihre Geschlechtsangleichung und nahm ab ihrem 41. Lebensjahr aktiv im Parasport teil. Im Jahr 2023 holte sie Bronze über 200 und 400 Meter bei den Weltmeisterschaften. In 400 Meter nimmt sie ebenfalls bei den Spielen teil.

Gender-Debatte auch bei Olympischen Spielen

Auch bei den regulären Olympischen Spielen gab es Gender-Debatten im Frauensport. Die algerische Boxerin Imane Khelif, die die Goldmedaille gewann, wurde auf Social Media als Mann deklariert. Vorangegangen war dem ein nicht anerkannter Test bei einem anderen Turnier, der von russischer Seite aus ging und dessen Methodik nicht öffentlich gemacht wurde.

Mittlerweile hat Imane Khelif in Frankreich Klage eingereicht, unter anderem gegen J.K. Rowling und Elon Musk, die deffamierende Behauptungen über die Frau anstellten. 

Der Chef der Jungen Union, Johannes Winkel, schrieb laut „Queer.de in einem Tweet, dass Frauen von „offenbar kranken Männern verprügelt werden dürfen.“ Ihr Trainer Pedro Diaz sagte der Variety: „Ich hatte noch nie etwas so Widerliches gesehen.“ Die französischen Behörden haben internationale Abkommen zur Bekämpfung von Online-Hass.