Nach Debakel bei TV-Duell: Biden macht Geständnis – „bin fast eingeschlafen“

  1. Startseite
  2. Politik

Biden äußert sich zu Gründen für TV-Debakel gegen Trump: „Nicht sehr klug“

KommentareDrucken

US-Präsident Biden – von Trump als „Sleepy Joe“ denunziert – liefert eine „Rechtfertigung“ für seinen traurigen Auftritt im TV-Duell ab.

Washington – Beim TV-Duell mit dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump schnitt der amtierende US-Präsident Joe Biden schlecht ab. Die Stimme heiser, die Sätze doppelt oder unvollständig – Bedenken, ob er trotz seines Alters noch fit für eine zweite Amtszeit ist, konnte Biden so nicht zerstreuen. Nun nennt er den Grund für seinen schwachen Auftritt: Er sei müde gewesen.

„Sleepy Joe“: Biden verhielt sich auf TV-Duell-Bühne spitznamengemäß

Und dann bin ich auf der Bühne fast eingeschlafen“, erklärte Biden auf einer Wahlkampfveranstaltung für die US-Wahl 2024 im Bundesstaat Virginia den mitreisenden Journalist:innen. Das sei zwar keine Entschuldigung, aber eine Erklärung, meinte der 81-Jährige.

US-Präsident Joe Biden bei der TV-Debatte zwischen ihm und Trump.
Öfters mal müde: US-Präsident Joe Biden © Jack Gruber/IMAGO

Für Trumps Republikaner ist die Aussage eine willkommene Steilvorlage, scheint sie doch den Spitznamen „Sleepy Joe“ zu unterstreichen. Den hatte Trump dem Präsidenten schon bei der Wahl 2019 verpasst, nachdem dieser vor der Kamera immer wieder einzuschlafen geschienen hatte.

Der Grund für Bidens Müdigkeit sollen laut eigenen Angaben mehrere Auslandsreisen gewesen sein, die der Präsident im Vorfeld der Debatte habe antreten müssen. Es sei „nicht sehr klug“ gewesen, vor dem Treffen „mehrmals um die Welt zu reisen und dabei etwa 100 Zeitzonen zu durchqueren“.

Joe Biden muss vor der US-Wahl 2024 noch viel ins Ausland

Tatsächlich war Biden Anfang Juni in Nordfrankreich bei einer Gedenkveranstaltung für den Doomsday, also dem Landungstag der Alliierten in der Normandie, der das Ende des Zweiten Weltkriegs einläutete. Nach kurzem Zwischenstopp in den USA ging es Mitte Juni weiter nach Italien, wo der Präsident am G7-Gipfel in Bari teilnahm. Über eine Spendengala in Los Angeles – von Washington immerhin drei Zeitzonen entfernt – reiste er anschließend wieder zurück an die Ostküste.

Auf den TV-Termin mit Trump bereitete Joe Biden sich vor, indem er eine Woche lang keine öffentlichen Termine wahrnahm. Das sollte eigentlich genug Zeit zum Ausruhen sein – für jemanden, der noch fit ist. Deshalb werden nun auch aus dem Kreis der Demokrat:innen Stimmen laut, die Bidens Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen fordern. Ob ein solcher noch passiert, ist fraglich. (ah mit dpa)

Auch interessant

Kommentare