FIFA will klimaneutral werden – Präsident Infantino fliegt wohl acht Mal um die Welt
Gianni Infantino verursachte angeblich binnen drei Jahren 1.922 Tonnen CO₂-Emissionen. Ein Widerspruch zur FIFA-Vision für das Jahr 2040.
Zürich – Der Fußball-Weltverband FIFA hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu werden. Doch das Verhalten seines Präsidenten Gianni Infantino steht im Widerspruch zu diesem Vorhaben.
FIFA-Präsident Infantino fliegt acht Mal um die Welt
Nach Recherchen des norwegischen Magazins Josimar und der dänischen Zeitung Ekstra Bladet hat Infantino zwischen Oktober 2021 und Juni 2024 über 600.000 Flugkilometer in Privatjets zurückgelegt – eine „konservativ geschätzte“ Zahl, wie es heißt. Allein zwischen Juli 2023 und Juni 2024 flog er mehr als 320.000 Kilometer, was rund acht Flügen um die Welt entspricht.
Diese Vielfliegerei hat gemäß Experten, die von den beiden Medien zitiert werden, zu einem CO₂-Ausstoß von 1.922 Tonnen geführt. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Deutscher verursacht jährlich etwas mehr als zehn Tonnen CO₂. Laut den Quellen werde Infantino als „unaufhaltsam“ beschrieben, er verbrenne fossile Brennstoffe „als gäbe es kein Morgen“.

Betrug beim Klimaschutz? Greenpeace prangert FIFA an
Die FIFA wurde zudem von Umweltorganisationen wie Greenpeace bereits beschuldigt, beim Klimaschutz zu täuschen und gegen die eigenen internen Vorgaben zur Good Governance zu verstoßen.
In Bezug auf Infantino äußerte der Weltverband, dass der Präsident „regelmäßig mit relevanten Funktionären zu geschäftlichen und turnierbezogenen Angelegenheiten um die Welt reise“ und bestrebt sei, die Mitgliedsverbände der FIFA zu besuchen, „wann immer er kann“. Dabei nutze er sowohl kommerzielle Fluggesellschaften, einschließlich Billigflieger, als auch private Charterflüge, um die Effizienz zu maximieren.
Zudem bemerkte die FIFA gegenüber den oben genannten Blättern: „Die Gesamtkosten für Flüge sind seit dem Amtsantritt der neuen FIFA-Führung im Jahr 2016 erheblich gesunken. Die FIFA-Ausgaben werden in unserem Jahresbericht veröffentlicht und alle Reisen entsprechen den FIFA-Regularien.“
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Infantino: Schein und Sein?
Interessanterweise gibt es laut Ekstra Bladet einen Kontrast zwischen Infantinos früheren Prinzipien und seinem aktuellen Verhalten. Nach seiner Wahl zum FIFA-Präsidenten im Jahr 2016 betonte er, dass er „immer die einfachste und beste Option“ nutze und dass er „komplett normale Menschen“ sei.
Entsprechende PR-Kampagnen in der Anfangszeit seiner Amtszeit sollten die Hoffnung wecken, dass die extravaganten Zeiten in der FIFA der Vergangenheit angehören würden. Dennoch zeigen interne FIFA-Dokumente, so die dänische Zeitung, dass Infantino und seine Vizepräsidenten in Wahrheit lieber privat fliegen würden, was seine öffentlich bekundete Abkehr von speziellen Privilegien infrage stellt. (SID/chmnn)