Frankreich vor Neuwahlen: Macron-Lager schwächelt in Umfragen
Nach der Auflösung der Nationalversammlung stehen in Frankreich Neuwahlen an. Macrons Partei liegt in den Umfragen und Prognosen weit zurück.
Paris – Emmanuel Macron spielt mit dem Feuer. Nach der Europawahl hat der französische Präsident die Nationalversammlung aufgelöst und sofortige Neuwahlen in Frankreich angeordnet. Am 30. Juni und 7. Juli sind fast 50 Millionen Wahlberechtigte dazu aufgerufen, die 577 Parlamentssitze neu zu besetzen.
Macrons Vorgehen ist äußerst riskant. Immerhin liegt seine politische Gruppierung in den Umfragen deutlich hinter der rechtspopulistischen Partei Rassemblement National (RN). Deren Führungsikone Marine Le Pen hat unmittelbar nach Macrons Ankündigung ihre Ambitionen deutlich gemacht: „Wir sind bereit, Regierungsverantwortung auszuüben.“

Das Lager von Macron schwächelt in Umfragen und Prognosen zu den Neuwahlen in Frankreich 2024
Die aktuellen Umfrageergebnisse und Prognosen für die Neuwahlen in Frankreich 2024 sehen für Macron in der Tat düster aus. Die Bewegung Ensemble, die aus Macrons Partei Renaissance und mehreren kleineren Gruppierungen besteht, liegt derzeit etwa 14 Punkte hinter dem RN. Auch gegen das Parteienbündnis Nouveau Front Populaire (NFP), das aus Kommunisten, Linken, Grünen und Sozialisten besteht, hat Ensemble wahrscheinlich keine Chance. Es ist sogar möglich, dass die Neue Volksfront dem RN die Stirn bieten könnte.
Bisher ist keine Trendwende in Sicht. Die Umfragen deuten klar darauf hin, dass Macrons Lager bei den Neuwahlen in Frankreich wahrscheinlich nur den dritten Platz belegen wird. Dahinter folgen die Republikaner (LR) und die rechtsradikale Bewegung Reconquête (REC).
Partei | Wahltrend in % |
---|---|
RN | 33 |
NFP | 30 |
Ensemble | 19 |
LR | 9 |
REC | 4 |
Sonstige | 5 |
(Quelle: Politico, gewichteter Durchschnitt der Umfragen, Stand 15. Juni)
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Trotz allem ist eine absolute Mehrheit für den RN derzeit nicht absehbar. Sollte der RN bei den Neuwahlen in Frankreich jedoch zur stärksten Kraft werden, könnte Macron gezwungen sein, den RN-Parteichef Jordan Bardella zum Premierminister zu ernennen. Die aktuellen Umfragen deuten jedenfalls darauf hin. (cs/AFP)