Nach der Polizei-Karriere: Rentner Tony (58) macht mit Retro-Möbeln ein kleines Vermögen
Tony Miranda war Polizeichef in mehreren Städten Kaliforniens – jetzt verkauft er Designklassiker aus den 60er- und 70er-Jahren. Nach seiner Pensionierung hat der 58-Jährige einen ungewöhnlichen Karriereweg eingeschlagen und gemeinsam mit seinem Sohn „Mid-Century Miranda“ eröffnet, ein Fachgeschäft für hochwertige Vintage-Möbel. Die Stücke kosten zwischen 25 und 25.000 Dollar (rund 23 bis 23.200 Euro) – und werden von ihm eigenhändig restauriert, wie die „Los Angeles Times“ berichtet.
Vom Krisenstab zur Kunst des Aufpolsterns
Drei Jahrzehnte lang war Miranda in der Strafverfolgung tätig. Er managte Millionenbudgets, sanierte Polizeibehörden und stellte während der Corona-Pandemie die öffentliche Sicherheit sicher. Heute klingt sein Alltag ganz anders – aber stressfrei ist er nicht.
„Ich arbeite jetzt mehr als je zuvor“, sagt der Kalifornier. Möbel suchen, abholen, aufarbeiten, verkaufen – vom Einkauf bis zur Auslieferung macht er alles selbst. „Es ist wie früher als Chief – nur ohne Sekretariat“, so Miranda in der „Los Angeles Times“.
Vintage-Leidenschaft begann mit Target-Möbeln
Seine Begeisterung für Mid-Century-Design begann 2015 in Palm Springs, als er und seine Frau ein Ferienapartment einrichteten – zunächst mit günstigen Stücken. Der Wendepunkt kam bei einem Vintage-Markt: Mit ein paar Stühlen und Gläsern verdiente er auf Anhieb 3000 Dollar (etwa 2800 Euro). Aus dem Hobby wurde ein zweiter Beruf – und 2025 schließlich ein Ladengeschäft in Azusa, östlich von Los Angeles.
Die Kundschaft reicht von Designliebhabern bis zu Sammlern. Die Preise im Laden sind so vielseitig wie das Sortiment: von 25 Dollar (23 Euro) für ein Keramikstück bis zu 22.500 Dollar (etwa 20.900 Euro) für einen neu bezogenen Hans-Wegner-Sessel. Trotz Startschwierigkeiten im stationären Handel ist Miranda zufrieden: „Es ist eine völlig neue Perspektive – und wenn mal eine Vase herunterfällt, stirbt wenigstens niemand.“

Tony Miranda hat seinen Ruhestand aktiv und kreativ gestaltet – doch nicht alle zieht es in die Werkstatt. Andere Senioren entscheiden sich für ein Leben jenseits fester Wohnsitze – auf dem Meer, in der Ferne oder unter südlicher Sonne. Ihre Geschichten zeigen, wie vielfältig der Ruhestand heute aussehen kann.
Für manche Rentner beginnt der Traum vom Ruhestand nicht im Eigenheim – sondern auf hoher See
Lanette und Johan Canen aus Hawaii haben ihre Mietwagenfirma verkauft, um dauerhaft auf einem Kreuzfahrtschiff zu leben. Die beiden 55-Jährigen wohnen auf der „Villa Vie Odyssey“, einem Luxusliner, der weltweit Häfen anläuft – und zahlen dafür rund 3173 Euro im Monat, inklusive Vollverpflegung, WLAN und Reinigungsservice.
Doch nicht nur auf Schiffen lässt sich der Ruhestand neu erfinden: Ein Schweizer Rentner wanderte nach Thailand aus, weil seine Rente von 1470 Franken (etwa 1580 Euro) in der Schweiz kaum zum Leben reichte. In Thailand hingegen kommt er gut zurecht – seine Miete liegt bei nur 226 Euro im Monat.
Auch Karina Nuvo aus Kalifornien entschied sich für ein neues Leben im Ausland. Sie zog mit ihrer Familie nach Südspanien – angelockt von niedrigen Lebenshaltungskosten und einem respektvollen Umgang mit älteren Menschen. In Andalusien genießt sie nun ein ruhiges Leben mit Blick aufs Mittelmeer.