Netzagentur erteilt Zuschlag: Der Weg für ein Windrad neuer Art ist frei

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Fürstenfeldbruck
  4. Egenhofen

Kommentare

Eine Windkraft-Baustelle von oben. © Jens Büttner

Schneller als erwartet hat die Bundesnetzagentur entschieden - und dem bei Aufkirchen geplanten Windrad den Zuschlag erteilt. Damit ist der Weg für den Bau des ersten Windrads neuer Generation im Landkreis frei.

Egenhofen - Im langen und schwierigen Genehmigungsprozess für ein Windrad gebe es Situationen, in denen man zittert, sagt Vitus Hinterseher. Jetzt aber sei die Phase erreicht, wo er die allermeisten Dinge selbst in der Hand hat. Mit dem Zuschlag der Bundesnetzagentur hat der Betreiber die Garantie für die Stromvergütung über 20 Jahre. Hinterseher wird nun Gespräche mit Anlagen-Herstellern führen, mit Banken und mit der Gemeinde Egenhofen unter anderem über das Thema Bürgerbeteiligung. Das Windrad bei Aufkirchen wird zwischen 12 und 13 Millionen Euro kosten. Unter anderem ist der Bau einer relativ langen Kabeltrasse notwendig.

Die Höhe

Das geplante Windrad soll eine Nabenhöhe von 175 Metern haben, ist also deutlich höher als beispielsweise das Mammendorfer Rad (135 Meter Nabenhöhe). Der Rotor soll einen Durchmesser von 172 Metern haben - vom Boden bis zur höchsten Spitze wäre die Anlage also 261 Meter hoch. Die Höhe und der größere Rotor mit einer damit größeren „Erntefläche“ steigern den Ertrag deutlich. Die Nennleistung wird mit 7200 Kw angegeben, die der Mammendorfer Anlage liegt zum Vergleich bei 3050 Kw.

Wie bei fast allen Windrädern muss auch hier ein Fledermaus-Monitoring erfolgen. Heißt: Sollten Aktivitäten der streng geschützten Tiere festgestellt werden, schaltet sich die Anlage ab. Hierfür gebe es mittlerweile gute und sensible Geräte, sagt Hinterseher.

Greifvögel seien am Standort Aufkirchen kein Problem: Es gebe keine, die in Kollisionsgefahr mit dem Windrad kommen könnten. Für Singvögel werden neue Hecken geplant.

Harter Endtermin

Bei der Wiederaufforstung nach dem Bau werde man in Absprache mit dem Forstamt einen Laub-Mischwald pflanzen. Weichen müsse dem Windrad ganz oder nur temporär, für die Bauphase in erster Linie Nadelholz. Theoretisch möglich sei, dass in diesem Winter noch mit den Rodungen begonnen werde. Ende nächsten Jahres wäre dann der Betonbau an der Reihe. Das alles könne man nun stressfrei angehen, sagt Hinterseher, der im Nachbarlandkreis Dachau auch gerade den Zuschlag für drei Windräder bekommen hat. Allerdings gibt es einen harten Endtermin: Wäre das Windrad nicht binnen 36 Monaten gebaut, entfiele der Zuschlag - und die teuren Sicherheitsleistungen wären weg.

Auch interessant

Kommentare