Umfrage-Klatsche im Osten: Wagenknecht klaut AfD die Wähler

  1. Startseite
  2. Politik

KommentareDrucken

Sahra Wagenknechts neues Bündnis könnte der AfD Stimmen abjagen. © dts Nachrichtenagentur/Imago

Wagenknechts Bündnis könnte den Rechtspopulisten offenbar durchaus Stimmen abjagen. Vor der Europawahl gibt es aber auch Warnungen vor dem BSW.

Berlin – In einer aktuellen Umfrage verliert die AfD in Sachsen-Anhalt vier Prozentpunkte – das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kommt hingegen aus dem Stand auf zehn Prozent. Dies geht aus der am Donnerstag (18. April) veröffentlichten Erhebung des Instituts Insa für die Bild-Zeitung hervor.

Die AfD war in einer Insa-Umfrage vom Oktober noch bei 33 Prozent gesehen worden und kommt nun auf 29 Prozent. Vorne liegt jetzt die CDU von Ministerpräsident Rainer Haseloff mit unverändert 32 Prozent. Auf die AfD folgt das neu gegründete BSW, nach dem zum ersten Mal gefragt wurde.

Partei Insa-Umfrage (18. April)
CDU 32 Prozent
AfD 29 Prozent
BSW 10 Prozent
SPD 8 Prozent
Grüne 5 Prozent
Linke 5 Prozent
FDP 4 Prozent

Landtagswahlen im Osten: Sachsen-Anhalt wählt 2026

An vierter Stelle wird bei Insa die SPD mit unverändert acht Prozent gesehen. Grüne und Linke kommen beide jeweils auf fünf Prozent – die Grünen verändern sich nicht, die Linken verlieren vier Prozentpunkte. Die FDP folgt mit vier Prozent, wie auch schon in der letzten Umfrage prognostiziert. Die Liberalen wären damit nicht mehr im Landtag vertreten.

Für die Umfrage wurden tausend Wahlberechtigte von 10. bis 17. April befragt. Während im Herbst in Sachsen, Thüringen und Brandenburg neue Landesparlamente gewählt werden, steht in Sachsen-Anhalt die nächste Wahl erst 2026 an.

Der Münchner Merkur etwa sieht die CDU bereits im Linken-Dilemma und fragte: Reißt sie die Mauer nach links endgültig ein, um die AfD aus der Regierung zu halten?

Wagenknecht-Bündnis schafft in Forsa-Umfrage Fünf-Prozent-Hürde

Wie sähe es bundesweit für Wagenknechts BSW aus? Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, würden laut einer aktuellen Forsa-Analyse 17 Prozent der Stimmen an die AfD und fünf Prozent an das BSW gehen.

Wagenknecht hatte unlängst AfD-Chefin Alice Weidel verteidigt, was Beobachter als Alarmzeichen vor den Ost-Wahlen werten. Weidel vertreten, „keine rechtsextremen Positionen, sondern konservativ-wirtschaftsliberale“, meinte Wagenknecht.

Vor Europawahl: Strack-Zimmermann wettert gegen Wagenknecht

Am 9. Juni steht zudem die Europawahl an. Die FDP-Spitzenkandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann schwört die Liberalen auf einen Kampf gegen Europafeinde ein, und warnt die Wählerinnen und Wähler vor radikalen Gruppierungen. Zu diesen zählt sie offenbar auch das BSW.

Deutschland habe es mit einer „massiv rechtsradikalen AfD und einer massiv linksradikalen Wagenknecht-Partei“ zu tun, sagte Strack-Zimmermann vergangenen Samstag beim Parteitag der NRW-FDP. Beide Parteien wollten Deutschland aus Europa herausführen, meinte sie. (frs mit AFP)

Auch interessant

Kommentare