Ex-Bayern-Trainer nach Müller-Beben stocksauer

  1. Startseite
  2. Sport
  3. FC Bayern

Kommentare

Jürgen Klinsmann äußert scharfe Kritik an der Trennung von Thomas Müller. Der ehemalige Bayern-Trainer stört sich vor allem am Zeitpunkt der Entscheidung.

München – Die Verbindung zwischen Jürgen Klinsmann und Thomas Müller ist von besonderer Natur. Unter Klinsmanns Führung debütierte Müller am 15. August 2008 gegen den HSV in der Bundesliga. Der ehemalige Bayern-Trainer hat nun die Entscheidung des FC Bayern, sich von der Klub-Ikone Thomas Müller zu trennen, scharf kritisiert.

Besonders der Zeitpunkt der Bekanntgabe stößt bei Klinsmann auf Unverständnis. „Der Zeitpunkt war unglücklich gewählt. Man hätte noch bis Anfang Juni nach dem Champions-League-Finale in München warten können und sich danach für Gespräche zusammensetzen können. Das wäre die bessere Variante gewesen“, äußerte er in einem Interview mit Sky.

Trotz der Unruhe ist Klinsmann überzeugt, dass die Entscheidung die Leistung der Bayern im Saisonendspurt in der Bundesliga und im Champions-League-Viertelfinale gegen Inter Mailand nicht beeinträchtigen wird. „Der FC Bayern kommt immer mit großem Tamtam klar. Da herrscht ja nie Ruhe. Aber sie drehen den Schalter um und konzentrieren sich auf das Wesentliche. So ist auch Thomas Müller“, fügte Klinsmann hinzu.

Kennen sich aus gemeinsamen Bayern-Zeiten: Jürgen Klinsmann und Thomas Müller.
Kennen sich aus gemeinsamen Bayern-Zeiten: Jürgen Klinsmann und Thomas Müller. © Winslow Townson/Imago

Klinsmanns Hochachtung für Thomas Müller

Klinsmann zeigt große Bewunderung für Müllers beeindruckende Karriere. „Wenn man über Thomas redet, weiß man gar nicht, wo anfangen soll. Er hat so eine große Karriere hingelegt und ist ein top Typ, dem man alles gönnt“, schwärmt der ehemalige Bundestrainer. „Thomas agiert wie ein Schachspieler, denkt immer 2 Züge voraus. Dazu hatte er das Auge für den Mitspieler. Ihm ging es nicht nur darum, selbst die Tore zu machen. Das ist ein Spielstil, der in den letzten 15 Jahren einzigartig ist. Das zeichnet ihn weltweit aus.“

Der Spielstil des Angreifers sei „zeitlos“, weshalb er „locker noch drei, vier, fünf Jahre kicken“ könne. Vor kurzem zeigte eine versteckte Müller-Aktion, warum er für den FC Bayern immer noch unentbehrlich ist.

Klinsmann sieht auch eine mögliche Zukunft für Müller in der Major League Soccer. „Wenn Thomas sich nach der Saison Gedanken über seine Zukunft macht, denke ich schon, dass die MLS eine Rolle spielen kann. Thomas würde da reinpassen“, meint Klinsmann. „Ich glaube, er hätte Freude und Spaß hier zu spielen. Hier gibt es ein anderes Umfeld und ein ruhigeres Privatleben. Ich hoffe, das spielt in seinen Gedanken eine Rolle.“

Müllers Einfluss für den FC Bayern in der Champions League

Im bevorstehenden Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Inter Mailand sieht Klinsmann Müller in einer entscheidenden Rolle. „Immer wenn er reinkommt, drückt er dem Spiel seinen Stempel auf, weil er die Persönlichkeit hat“, erklärt Klinsmann. „Ich wünsche mir von Herzen, dass es in der entscheiden Phase noch ein richtiges Aufleben des Thomas Müllers gibt.“

Angesichts der Verletzungsprobleme beim FC Bayern sieht Klinsmann jedoch Inter als Favoriten. „Ich denke, dass es mit dem Pech der ganzen Verletzungen beim FC Bayern schon total schwer wird“, sagt er. „Inter hat eine Mannschaft aufgebaut über die letzten sechs, acht Jahre, die auf jeder Position wirklich doppelt besetzt ist, mit Hochkarätern.“ Der italienische Meister sei „eine harte Nuss“ und habe „ein bisschen mehr den Favoritenstatus für dieses Viertelfinale als der FC Bayern“.

Mehr Sport. Mehr Insights. Mehr Emotionen.

Entdecken Sie Home of Sports – www.homeofsports.de – die Plattform für News, Videos und Einblicke aus der Welt des Sports von IPPEN.MEDIA.

Mehr Sport. Mehr Insights. Mehr Emotionen. Bei Home of Sports. © Home of Sports

Erinnerungen an Müllers Anfänge beim FC Bayern unter Klinsmann

Klinsmann erinnert sich auch an seine ersten Begegnungen mit Müller beim FC Bayern. „Ich erinnere mich vor allem an die Momente, wo ich ihn das erste Mal sehen durfte. Uli Hoeneß hatte mir damals gesagt, ich soll mir jemanden aus der 2. Mannschaft anschauen. Da war mein großes Idol Gerd Müller Assistenz-Trainer“, erzählt Klinsmann. Diese Erinnerungen verdeutlichen seine langjährige Unterstützung und Bewunderung für den Spieler.

„Gerd hat gesagt, ich habe einen, der ist richtig gut. Der heißt Thomas und mit Nachnamen so wie ich. Da waren auch Holger Badstuber, Mehmet Ekici und Diego Contento dabei. Die vier habe ich mitgenommen. Thomas und Holger waren immer mehr bei uns und haben dann knapp anderthalb Jahre später bei der WM gespielt“, so Klinsmann. Im Sommer wird Müller mit dem FC Bayern an der erstmals ausgetragenen Klub-WM teilnehmen, zuvor will er aber unbedingt ins Finale dahoam. (ck)

Auch interessant

Kommentare