Edith-Stein-Schule erstrahlt nach Erweiterung und Sanierung in neuem Glanz

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Durchtrennten gemeinsam das symbolische Band (v.l.): Konstantin Benke (Projektbearbeiter mse architekten gmbh), Schulamtsdirektorin Ursula Abt, Konrektor Thomas Herz, Rektorin Gila Barth, Oberbürgermeister Jan Rothenbacher, Zweite Bürgermeisterin Margareta Böckh, Markus Merz (Projektleiter mse architekten gmbh), Tanja Aberle (Amtsleiterin Hochbauamt), Dr. Monika Schunk (Referentin für Grund- und Mittelschulen) und Jürgen Schäle (Amtsleiter Schulverwaltungsamt). © Manfred Schilder

Nach langanhaltenden Bauarbeiten ist die umfassend modernisierte und erweiterte Edith-Stein-Schule im Osten von Memmingen offiziell eingeweiht worden.

Memmingen – Im Rahmen eines feierlichen Festaktes haben die Schulfamilie sowie die beteiligten Planer und Baufirmen gemeinsam mit zahlreichen Ehrengästen den Abschluss der umfassenden Sanierung und Erweiterung der Edith-Stein-Schule im Memminger Osten begangen. In enger und kooperativer Zusammenarbeit aller Beteiligten ist dort ein moderner und freundlicher Lernort entstanden, der Raum für Gemeinschaft, Kreativität und Entwicklung bietet.

Die neue, lichtdurchflutete Aula der Grundschule war bis auf den letzten Platz gefüllt, was der sichtlich stolzen Schulleiterin Gila Barth ein Lächeln ins Gesicht zauberte.

Vorbei sind nun anstrengende und nervenaufreibende Monate mit Unterricht im beengten Ausweichquartier, der ehemaligen Realschule an der Buxacher Straße, Diskussionen über die Busanbindung und ständig neuen Herausforderungen beim Bauen im bestehenden Schulhaus. Am Einweihungstag überwog pure Freude – das zeigte sich auch bei den Lehrkräften und vor allem bei den Kindern.

Nach dem musikalischen Auftakt durch Schülerinnen und Schüler der Klasse 4c unter der Leitung von Konrektor Thomas Herz begrüßte Oberbürgermeister Rothenbacher die Gäste, darunter mehrere Stadträte, Rektorinnen und Rektoren weiterer Schulen und des Schulamtes sowie Vertreter der baubeteiligten Firmen. Er umriss das Konzept und die Historie der Generalsanierung und der Erweiterung. Demnach war die aus dem Jahr 1964 stammende vierzügige Grundschule, der 2006 ein dreigruppiger Hort angebaut wurde, in die Jahre gekommen und sollte durch Umbau und Erweiterung den gestiegenen Anforderungen an den Schulbetrieb gerecht werden. Im Juli 2018 begann das Vergabeverfahren, 2022 begannen dann die Baumaßnahmen, die rechtzeitig zum Beginn des Schuljahres 2025/2026 abgeschlossen werden konnten. Insgesamt wurden 20,2 Millionen Euro investiert.

Markus Merz, verantwortlicher Projektleiter des Kaufbeurer Architekturbüros mse architekten gmbh, stellte in seinem Grußwort die Baumaßnahme und die damit verbundenen Herausforderungen näher vor. Er ging dabei besonders auf das pädagogische Konzept der Schule ein, für das es galt, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen. „Wissen Sie eigentlich, was für ein einzigartiges Juwel Sie hier in Memmingen mit der Edith-Stein-Grundschule haben?“, fragte Merz und nahm damit Bezug auf die Art und Weise, wie unterrichtet wird und wie für das Wohl und die Bildung der Kinder gesorgt werde. Intensiv- und Förderunterricht, offene Ganztagesbetreuung mit Mensa und Küche, Differenzierungsbereiche und Lernlandschaften für flexibles Lernen und Unterricht sowie gelebte Inklusion hätten nichts mehr mit dem Frontalunterricht zu tun, den einige der Gäste sicher noch aus den eigenen Schultagen kennen. „An der Edith-Stein-Grundschule wird jedes Kind dort abgeholt, wo es gerade steht, an die Hand genommen und durch den Schulalltag von der ersten bis zur vierten Klasse begleitet und geführt“, so Merz. Die Architektur sei dabei nur die Bühne, auf der jeden Tag das faszinierende Theaterstück „Schule“ aufgeführt werde.

Das ist ja das Wunderbare am Menschengeschlecht, dass wir alle eins sind.

Pfarrer Holger Scheu, Matthias Daufratshofer und Abdulla Duman, die selbst an der Schule unterrichten, spendeten den ökumenischen Segen. Dabei nahmen sie Bezug auf das Zitat der Namensgeberin Edith Stein, das sich auch auf dem Rednerpult wiederfand: „Das ist ja das Wunderbare am Menschengeschlecht, dass wir alle eins sind.“ Damit werde zum Ausdruck gebracht, dass alle, die in das Schulhaus kommen, eingeladen und willkommen sind und so etwas wie Fremdenfeindlichkeit keinen Raum finde.

Ursula Abt, leitende Schulamtsdirektorin, dankte in ihrem Grußwort der Stadt für die Investition und allen Baubeteiligten. Sie gratulierte der Schulleitung, dem Kollegium und vor allem den Kindern zu einem neuen, freundlichen Schulhaus und überbrachte als Geschenk ein buntes Vogelhäuschen, „in dem hoffentlich keine schrägen Vögel einziehen“.

Rektorin Gila Barth blickte in ihrer Rede auf die fordernde Zeit der vergangenen Jahre zurück. Neben den „normalen“ Aufgaben des laufenden Schulbetriebs habe es ständig neue Herausforderungen gegeben. Das Ergebnis entschädige allerdings für die vielen Mühen und mache sie stolz auf das Erreichte.

Anhand eines Puzzles skizzierte sie das Bild der „neuen“ Schule, die neue Lernchancen, Räume der Entwicklung und Platz für Inklusion und Vielfalt biete. „Doch ein Schulhaus allein macht noch keine gute Schule“, so Barth, die sich neben den ausführenden Firmen vor allem bei ihrem Lehrerkollegium bedankte, das engagiert und motiviert die anstrengenden Jahre der Baumaßnahme und die Herausforderungen im Ausweichquartier gemeistert hat.

Für den Elternbeirat überbrachten Katharina Frank und Michael Albrecht Grußworte. Auch sie stellten die vergangenen Herausforderungen in den Mittelpunkt; denn Umbau und Sanierung des „Grundschulbildungswerkes Ost“ hätten einen etwas längeren Atem erfordert und von Kindern und Eltern viel Geduld gefordert. Sie betonten, dass das neue Schulhaus ein Symbol dafür sei, dass gemeinsam viel erreicht werden kann.

Mit dem Durchtrennen des Bandes in den Stadtfarben wurde anschließend das neue Schulhaus offiziell seiner Bestimmung übergeben, ehe die Räume der neu gestalteten Schule in Augenschein genommen werden konnten.

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