Neue Wege für Huchen & Co.: Millionenteure Fischaufstiegsanlagen am Lech gehen in Betrieb
Neue Wege für Huchen & Co.: Millionenteure Fischaufstiegsanlagen am Lech gehen in Betrieb
Fischaufstiegsanlagen sollen bald an allen Staustufen entlang des Lechs das Leben von Huchen & Co. erleichtern. So will es die EU-Wasserrahmenrichtlinie. In Dessau und Urspring stehen die Bauarbeiten nun kurz vor dem Abschluss. Auch in Epfach soll die Wanderhilfe zum Jahresende in Betrieb gehen.
Landkreis – In Dessau und Urspring fließt das Wasser bereits die neuen Anlagen hinab. In der ersten Septemberwoche sei der Durchfluss langsam geöffnet worden, teilt Uniper-Pressesprecher Theodorus Reumschüssel auf Anfrage der Heimatzeitung mit. Sein Unternehmen zeichnet sich als Kraftwerksbetreiber für die Projekte verantwortlich. In der vergangenen Woche nahmen Vertreter der beteiligten Ämter die Fischtreppen im Probetrieb in Augenschein. Voraussichtlich in der ersten Oktoberwoche werde die automatische Durchflussteuerung in Betrieb genommen, blickt Reumschüssel voraus.
Bis Ende des Monats sollen alle Bauarbeiten an den beiden Anlagen endgültig abgeschlossen sein. Offen seien etwa noch letzte Struktureinbauten im Wasser und an den Landbereichen, so der Pressesprecher. „Anschließend folgen nur noch die Pflanzarbeiten.“

Zuletzt hatte man auf beiden Baustellen allerdings mit allerlei Widrigkeiten zu kämpfen, die den ursprünglichen Zeitplan durcheinanderbrachten. Denn eigentlich sollten die Arbeiten in Dessau, die im November 2022 begonnen hatten, schon im Juli abgeschlossen sein. Die Inbetriebnahme der Aufstiegsanlage in Urspring, für deren Bau der Startschuss im Februar 2023 fiel, war für August geplant. Doch das niederschlagsreiche Frühjahr und das Hochwasser Anfang Juni behinderten die Erdarbeiten laut Reumschüssel deutlich, wodurch es zu besagten Verzögerungen kam.
Immerhin: Zu großen Mehrkosten führte die verlängerte Bauzeit laut dem Pressesprecher nicht. Nach aktuellem Stand gehe man davon aus, dass die Kostenschätzungen gehalten werden können. Rund 6,5 Millionen Euro hatte das Unternehmen für die Aufstiegsanlage in Urspring, weitere 8 Millionen Euro für die Fischtreppe in Dessau kalkuliert.

Mit 5 Millionen Euro etwas günstiger ist das Unterfangen in Epfach veranschlagt, wo Mitte 2023 die Bauarbeiten für die dortige Fischaufstiegsanlage begonnen hatten. Auch hier mussten die Arbeiten laut Reumschüssel zuletzt für mehrere Wochen unterbrochen werden. Beim Junihochwasser sei die Baugrube im Unterwasser des Kraftwerks überflutet worden, so der Pressesprecher. „Trotzdem wollen wir die wesentlichen Erdarbeiten bis zum Dezember abschließen und den Durchfluss zum Jahresende in Betrieb nehmen.“ Die restlichen Arbeiten würden dann Anfang 2025 erfolgen.
Nächste Projekte bereits in Sicht
Die nächsten Projekte im Schongauer Land werfen derweil ihre Schatten bereits voraus. Noch heuer soll laut Reumschüssel die Genehmigungsplanung für die geplanten Fischaufstiegsanlagen an den Lech-Staustufen Apfeldorf, Sperber (Hohenfurch) und Finsterau (Schongau) starten. Sobald die Genehmigung der Behörden vorliegt, werden auch dort die Bagger für Huchen & Co. rollen.