Strompreise für Elektroautos: In dieser deutschen Stadt ist Laden mit Abstand am teuersten

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Eine Auswertung über das Laden von Elektroautos zeigt: In einer deutschen Stadt sind die Strompreise mit Abstand am höchsten – zumindest was DC-Laden betrifft.

Berlin/München – Wer mit einem Elektroauto unterwegs ist, kennt das Problem: Die Preise für das Laden variieren stark zwischen den einzelnen Regionen und Städten. So kommt es, dass E-Auto-Fahrer laut einer Auswertung mit massiven Unterschieden im Hinblick auf die Strompreise konfrontiert sind.

Elektroauto laden: DC-Schnellladen kostet in Stuttgart am meisten

Laut einer Untersuchung des Energieunternehmens Enpal sind Stuttgart, Frankfurt und München die teuersten Städte für das Laden von Elektroautos. Das schwäbische Auto-Mekka erfordert mit Abstand die höchsten Preise: Hier werden an DC-Ladepunkten 0,79 Euro pro Kilowattstunde fällig, während Münster (NRW) am anderen Ende der Skala mit gerade mal 0,47 Euro die günstigste Option bietet.

In Stuttgart etwa kostet das vollständige Aufladen an einer DC-Schnellladesäule rund 41 Euro, während der gleiche Vorgang in Münster mit weniger als 25 Euro veranschlagt ist. Als Basis für den Vergleich diente hier der VW ID.4 mit einer Batteriekapazität von 52 kWh.

Laut einer Auswertung müssen E-Auto-Fahrer in Stuttgart aktuell am meisten Geld für Schnellade-Strom ausgeben
Laut einer Auswertung müssen E-Auto-Fahrer in Stuttgart aktuell am meisten Geld für Schnellade-Strom ausgeben. © imagebroker/Imago

Strompreise für E-Autos: Zusatzgebühren in Frankfurt und Augsburg

Dabei kommt es in der Mainmetropole zu einer Besonderheit: In Frankfurt wird das Laden umständlicher und teurer, wenn keine spezifische App genutzt wird. Hier beträgt der Preis für Ad-hoc-Laden 0,70 Euro pro kWh, mit zusätzlichen sechs Cent pro Minute ohne App-Nutzung. München folgt auf Platz drei mit 0,69 Euro pro kWh. 

Bei AC-Ladestationen führen Leipzig und Frankfurt das Ranking mit 0,58 Euro je kWh an. Stuttgart, Berlin und Augsburg teilen sich mit 0,55 Euro den dritten Platz. In Augsburg erhöhen sich die Kosten ohne SWA-Ladekarte jedoch um mindestens vier Cent pro kWh, wodurch man auf den unrühmlichen ersten Platz geraten würde. Den Kontrast bildet Wuppertal, wo AC-Laden mit 39 Cent pro kWh am günstigsten ist. Hier gibt es die komplette Übersicht.

Für die Untersuchung wurden Daten zu Ladevorgängen an AC- und DC-Ladestationen der öffentlichen Ladeinfrastruktur der Stadtwerke in 20 deutschen Städten analysiert. Auch die Kosten für Ladekarten wurden hierbei berücksichtigt.

Wird das Elektroauto zuhause geladen, ist es wesentlich günstiger

Derweil zeigt eine Studie von Verivox, dass das Laden von Elektroautos generell günstiger ist als das Tanken von Benzin- und Dieselfahrzeugen, vor allem bei der Aufladung zu Hause: 2024 lagen die Energiekosten für E-Autos um etwa 47 Prozent niedriger als bei Benzinern und 38 Prozent niedriger als bei Dieselfahrzeugen. 

Bei einem durchschnittlichen Haushaltsstrompreis von 35,66 Cent pro kWh betragen die jährlichen Kosten für E-Auto-Besitzer etwa 856 Euro. Als Grundlage für diese Annahme wird eine jährliche Fahrleistung von 12.000 Kilometern zugrunde gelegt. 

Des Weiteren finden offenbar mehr als drei Viertel der Ladevorgänge ohnehin zu Hause statt, was den Kostenvergleich zwischen Elektroauto und Verbrenner maximiert.

Öffentliche Ladesäulen reduzieren Preisvorteil bei E-Autos maßgeblich

Der Preisvorteil schrumpft freilich, wenn ausschließlich öffentliche Ladesäulen genutzt werden. Der durchschnittliche Preis pro kWh für AC-Laden liegt hier bei 54,25 Cent, bei Schnellladesäulen (DC) sogar bei 64,44 Cent. 

Für eine Fahrt über 100 Kilometer fallen dann 10,85 Euro beziehungsweise 12,89 Euro an. Im Vergleich dazu belaufen sich die Kosten bei einem Benziner auf 13,39 Euro pro 100 Kilometer. Der Preisvorteil von E-Autos gegenüber Benzinern verringere sich laut Verivox bei öffentlichen Ladesäulen auf 19 Prozent und bei Schnellladung auf nur vier Prozent.

Die Wahl des Ladeortes ist also entscheidend für die Wirtschaftlichkeit von Elektroautos. Während das Stromtanken zu Hause klare Kostenvorteile bietet, können öffentliche Ladesäulen diese schnell aufzehren. (PF)

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