Historie mit Herzblut: Penzbergs Stadtarchivarin Bettina Wutz hört nach 18 Jahren auf

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Abschied vom Stadtarchiv: Bettina Wutz (2.v.l.) bekam Besuch von Bürgermeister Stefan Korpan sowie Andrea Vollmert (Personalamt) und Personalrätin Monika Engel (r.). © Andreas Baar

Sie war über 18 Jahre das historische Gedächtnis von Penzberg: Bettina Wutz vom Stadtarchiv ist in die Freistellungsphase der Altersteilzeit gegangen.

Penzberg – Diesen vorletzten Tag in ihrem Reich in den Kellerräumen der Rathauspassage nutzt Bettina Wutz, um noch ein Mal stolz durch das Stadtarchiv zu führen. Entlang der Regale mit Ordnern und Fotos, den Rollschränken mit Dokumentenkartons. Tags darauf räumt Wutz ihren Schreibtisch und verabschiedet sich von ihrem langjährigen Arbeitsplatz. Nach knapp über 18 Jahren ist nun Schluss für die 62-jährige Stadtarchivarin. Wutz geht in die Freistellungsphase der Altersteilzeit, wie es so trocken im Behördendeutsch heißt.

Über 18 Jahre Historie mit Herzblut: Penzbergs Stadtarchivarin Bettina Wutz geht in Ruhestand

Wutz, gebürtig aus der Nähe von Baden-Baden (was man immer noch leicht hört), lebt seit 1997 in Penzberg. Wutz, die von einem juristischen Fachverlag kam, wurde 2006 im Rathaus angestellt. Mit der Maßgabe, das Archiv einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen und „Vertrauen zu schaffen“. Wutz hatte Glück und bekam viel Unterstützung. Von Georg Reis mit seinem Privatarchiv. Oder vom ehemaligen Bergmann Michael Mayr und dessen profunden Kenntnissen einer vergangenen Zeit.

Das Archiv hat ein bisschen einen familiären Charakter bekommen.“

„Wir haben ganz tolle Nachlässe“, schwärmt Wutz. „Das Archiv hat ein bisschen einen familiären Charakter bekommen.“ Mit Ehrenfried Mock machte sie viele Arbeiten zur Stadtgeschichte. Wutz gestaltete, mit Kollegin Katrin Fohlmeister-Zach, auch selber Bücher und Broschüren über Penzberg. Sie arbeitete mit Kirsten Boie an deren Buch „Dunkelnacht“ über die „Penzberger Mordnacht“. Alles Arbeiten, die wichtig für Penzberg waren. „Das Archiv hat was mit der Identität der Stadt zu tun“, bekräftigt Wutz, weiß aber selber von der unendlichen Aufgabe: „Ein Archiv ist nie abgeschlossen.“

Wutz habe „intensiv für die Stadt gearbeitet“, würdigt sie Bürgermeister Stefan Korpan. Wutz war nämlich auch noch von 2014 bis 2021 Personalrätin im Rathaus, davon die letzte Zeit allein. „Ich habe alles mit Herzblut gemacht“, erzählt sie. „Es hat absolut Spaß gemacht.“

Nach Ruhestand von Penzbergs Stadtarchivarin Wutz: Stelle nicht neu besetzt – Ex-Kollegin übernimmt allein

„Penzberg ist meine Heimat geworden“, sagt Wutz nach all den Jahren. Mann, zwei Kinder, zwei Katzen und ein Hund warten nun. Wutz hat einen Plan für ihre neue Freizeit: „Ich habe vor zwei Jahren das Pilgern entdeckt.“ Ziel: „Ich möchte über die Alpen marschieren.“ Eine Wattwanderung nach Amrum steht auf dem Programm, von Föhr aus, wo Verwandtschaft lebt. Denn neben Penzberg liebt Wutz das Meer.

Die Stelle von Bettina Wutz wird derzeit nicht neu besetzt. Ihre Ex-Kollegin Katrin Fohlmeister-Zach macht im Stadtarchiv allein weiter, wie Bürgermeister Stefan Korpan auf Nachfrage sagt.

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