„Das ganze Schiff jubelte und schrie“: Luftwaffe rettet schwer erkrankten 12-Jährigen von Kreuzfahrt
Ein Junge erkrankt schwer auf einem Kreuzfahrtschiff. In einer heldenhaften Aktion rückte sogar die US-Luftwaffe zur Rettung an, um den 12-Jährigen abzuholen.
Florida – Eine unvergessliche Kreuzfahrt war es für die Familie Bridges auf jeden Fall – aber wohl nicht so, wie sie es sich gewünscht hatten. Am 4. Mai 2024 endete ihre Reise in einer dramatischen Rettungsaktion, bei der sogar die US-Luftwaffe eingreifen musste.
Möglicher Darmdurchbruch: Kapitän setzt Notruf auf Kreuzfahrtschiff ab
Die Familie war mit ihrem 12-jährigen Sohn Aiden auf dem Kreuzfahrtschiff „Carnival Venezia“ von der Karibik nach New York City unterwegs, als Aiden plötzlich schwer erkrankte. Die medizinischen Fachleute an Bord informierten die Mutter: „Wir machen eine Röntgenaufnahme“. Kurz darauf die beunruhigende Diagnose: „Es sieht aus, als ob er einen Darmdurchbruch hätte.“ Das erzählt sie dem Sender ABC News. Es sei klar gewesen, dass Aiden so schnell wie möglich von Bord gebracht werden musste. Der Kapitän habe einen Notruf gesendet, doch das Schiff habe sich zu diesem Zeitpunkt 350 Seemeilen (etwa 648 Kilometer) vor der Ostküste der USA befunden.

US-Luftwaffe rückt zur Rettung von 12-Jährigem von Kreuzfahrtschiff aus
In dieser kritischen Situation griff die US-Air Force ein, genauer gesagt die Einheit „920th Rescue Wing“. Sie veröffentlichten Bilder der Rettung, die zeigen, wie zwei Hubschrauber den Jungen vom Kreuzfahrtschiff holen. In einer Pressemitteilung heißt es: Das Team habe „erfolgreich eine zivile medizinische Lufttransportoperation eines kritischen Patienten an Bord eines Kreuzfahrtschiffes“ durchgeführt. An dieser Mission waren zwei Teams aus Kampfrettungsoffizieren und Rettungssanitätern beteiligt.
Die Rettungsaktion dauerte mehr als acht Stunden und umfasste einen Hin- und Rückflug von mehr als 1200 Meilen (circa 1931 Kilometer) über das offene Meer. Um das Schiff in seiner abgelegenen Position zu erreichen, waren drei Luft-Luft-Betankungen des Hubschraubers notwendig.
Für Aidens Mutter sei dies eine äußerst beängstigende Situation gewesen. Sie erzählte ABC News: „Wir standen die ganze Zeit da und schauten zu, und ich schrie und weinte einfach über die Rotorblätter des Hubschraubers hinweg. Es war sehr beängstigend.“ Glücklicherweise konnte Aiden zusammen mit seiner Mutter sicher in den Hubschrauber gehoben und unter medizinischer Betreuung zum nächstgelegenen Krankenhaus gebracht werden.
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„Erfolgreiche Rettung und Transport“: Hubschrauber bringen Erkrankten in nächstes Krankenhaus
Kapitän Dylan Gann, einer der Piloten, lobte die schnelle Reaktion seines Teams: „Jeder im Flügel hat mit außergewöhnlicher Geschwindigkeit mobilisiert. Durch die Bündelung unserer Kräfte konnten wir entscheidende Zeit sparen und sechs Stunden vor anderen Einsatzteams lebensrettende Hilfe leisten. Unsere gemeinsame Entschlossenheit und Effizienz stellten die erfolgreiche Rettung und den Transport der bedürftigen Person sicher“.
Oberstleutnant John Lowe, Kommandeur der „920th Operations Group“, fügte hinzu: „Auf diese Einsätze in der realen Welt haben wir uns durch unzählige Trainingsstunden vorbereitet. Rescue konnte diesen Einsatz ohne Bedenken planen und durchführen. Dieses kombinierte Waffenteam ist auf seinem Gebiet bestens ausgebildet und versteht gleichzeitig, welche Rolle es im Gesamtbild spielt, was zum erfolgreichen Abschluss der Mission geführt hat“.
Die Passagiere des Schiffes hätten die Rettungsaktion vom Deck aus beobachtet. Eine von ihnen erzählte dem US-Sender ABC: „Danach jubelte das ganze Schiff und schrie und schrie ‚Juhu!‘“. Sie fügte hinzu: „Es war wirklich cool mitzuerleben und zu sehen, dass dieser Junge eine bessere Chance im Leben hat, weil dieses Team phänomenal war.“ Während Aiden sich im Krankenhaus erholte, äußerte auch seine Mutter ihre Dankbarkeit: „Ich empfinde so viel Dankbarkeit, Dankbarkeit gegenüber allen Menschen, die wesentlich zur Genesung meines Sohnes beigetragen haben.“
Wer einen Kreuzfahrt-Urlaub plant, sollte einige Dinge beachten. Beispielsweise sollte man bestimmte Sachen an Bord nicht kaufen. Aber es passieren auch immer wieder Zwischenfälle. So strandeten neun Touristen zuletzt auf einer Insel, das Schiff fuhr aber weiter. (jh)