Explosionen möglich: Stadt verhängt Betretungsverbot für 270 Hektar Wald

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Ein Gutachten stellte fest: Das Muna-Gelände bei Bamberg ist stärker durch Granatsplitter belastet als bisher angenommen. Ein Betretungsverbot soll daher kommen.

Bamberg – „Die festgestellte Kampfmittelbelastung stellt eine Gefährdung dar, die eine Beseitigung erfordert“: So die Erkenntnis eines noch laufenden Gutachtens bezüglich des Muna-Geländes in Bamberg. Die ehemalige Munitionsanstalt sowie ein Teil des angrenzenden Hauptsmoorwaldes sind stärker durch Granatsplitter belastet als bisher angenommen. Der Stadtrat wird daher ein Betretungsverbot des betroffenen Gebiets beschließen – bis spätestens Ende November.

Gutachten enthüllt Gefährdungspotenzial: „Detonation ist möglich“

Mit dem endgültigen Gutachten ist erst Anfang 2025 zu rechnen. „Aufgrund des bereits jetzt festgestellten Gefährdungspotentials kann aber nicht bis zur Fertigstellung des endgültigen Gutachtens zugewartet werden“, heißt es in der Beschlussvorlage. Auf nahezu allen untersuchten Testfeldern haben die Gutachter Granaten sowie Teile gesprengter Granaten innerhalb der ersten zehn Zentimeter unter der Erdoberfläche gefunden. Teilweise mit einem hohen Gefährdungspotenzial. „Eine Detonation durch unmittelbare Fremdeinwirkung ist möglich.“

Die Stadt Bamberg will ein Betretungsverbot für 270 Hektar Wald beschließen.
Die Stadt Bamberg will ein Betretungsverbot für 270 Hektar Wald beschließen. © IMAGO/Rene Traut/Stadt Bamberg

Die Empfehlung des Konversions- und Sicherheitsrates am Dienstagabend (22. Oktober) war daher eindeutig: Ein großflächiges Betretungsverbot muss her. Zum Schutz der Bevölkerung.

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Ursache der Gefährdungslage: Explosion des Munitionshauses 1945

In der Beschlussvorlage des Stadtrats sind auch zwei mögliche Ursachen aufgeführt, die offenbar zur hohen Kampfmittelbelastung geführt haben. Zum einen die Explosion des Munitionshauses 1945, bei der Spreng-, Panzer- und Hohlladungsgranaten der deutschen Wehrmacht in einem Radius von 700 Meter verstreut wurden. Ein Jahr später (1946) kam es zu einer zweiten Explosion auf dem Gelände. Dabei seien US-Granaten verteilt worden.

In Bamberg soll es für das Muna-Gelände und einen Teil des angrenzenden Hauptsmoorwaldes ein Betretungsverbot geben.
Der betroffene Bereich des Betretungsverbot auf dem Muna-Gelände sowie den angrenzenden Hauptsmoorwald. © Stadt Bamberg

Der Bereich, in dem das Betretungsverbot gelten soll, ist etwa 270 Hektar groß und erstreckt sich im Süden bis zur B22 und im Osten bis zur A73 (siehe Lageplan). Laut BR will die Stadt Schilder aufstellen, die auf das Verbot hinweisen. Eine komplette Einzäunung würde zu stark in die Natur eingreifen. Wer sich nicht dran hält, muss mit einem Bußgeld von 1000 Euro rechnen.

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