Kammerorchester spielt ausschließlich Frauen – Weltpremiere für neues Werk einer jungen Weilheimerin

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Ein Werk der jungen Komponistin Katharina Schmauder wird von Florian Appel am 5. Mai mit dem Weilheimer Kammerorchester uraufgeführt. © Näher

Musik, die im Oberland noch nie zu hören war, erklingt bei den Frühjahrskonzerten des Weilheimer Kammerorchesters am 5. Mai. Zu hören sind ausschließlich Kompositionen von Frauen – darunter ein Werk, das extra für Weilheim geschrieben wurde.

Weilheim – „Frauen? Frauen!“ Unter diesem Titel hatte das Weilheimer Kammerorchester bereits vergangenen Herbst ein Programm ausschließlich mit Werken von Komponistinnen geboten. Die Reaktionen darauf waren überwiegend positiv, berichtet Dirigent Florian Appel. Zwar hätten sich manche „irritiert“ gezeigt und das Ganze als „feministische Aktion“ missverstanden – wo es doch nur um das „Beleuchten eines wenig verbreiteten Repertoires“ gegangen sei. Doch beim Publikum sei das Programm „fast ausschließlich auf Interesse, Zustimmung und herzliche Aufnahme“ gestoßen.

Von diesen Komponistinnen haben viele noch nie gehört

Weil Appel selbst bei der Vorbereitung auf viel Unbekanntes, dabei „äußerst Hörenswertes“ gestoßen war, wollte er die Entdeckungen ein weiteres Mal mit seinen Musikern und den Zuhörern teilen. Deshalb erklingt bei den Frühjahrskonzerten am Sonntag, 5. Mai, in der großen Hochlandhalle erneut ein „rein weibliches“ Programm. Unter dem Titel „Eröffnungen“ sind diesmal Ouvertüren von vier Komponistinnen aus dem 18. und 19. Jahrhundert zu hören: von Anna Amalia von Braunschweig-Wolfenbüttel, Marianna Martines, Fanny Hensel und Emilie Mayer.

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„Am Strom“ ist inspiriert von der Ammer und vom Mühlrad in Weilheim

Besonders freut Appel, ein Werk präsentieren zu dürfen, das als Auftragskomposition extra für das Kammerorchester Weilheim entstanden ist. Katharina Schmauder, die in Wielenbach aufgewachsen ist, 2010 am Gymnasium Weilheim Abitur gemacht und danach an der Musikhochschule München Komposition bei Moritz Eggert und Violine bei Ingolf Turban studiert hat, schrieb zu diesem Anlass „Am Strom“ – inspiriert von der Ammer und vom Mühlrad in Weilheims Oberer Stadt. Sie wolle „die Kraft des Wassers stärker ins Zentrum stellen als nur die Imagination eines Naturidylls“, erklärt die Wahl-Freiburgerin zu ihrem Stück. Denn seit sie beim Jahrhunderthochwasser 1999 in der Nacht evakuiert wurde, habe sie sich „eine gehörige Portion Respekt vor dem Wasser“ bewahrt. „Es hat mich nicht davon abgehalten“, fügt sie hinzu, „jetzt wieder direkt am Fluss zu wohnen...“.

Das Programm

„Eröffnungen“ erklingt am Sonntag, 5. Mai, gleich zweimal in der großen Hochlandhalle in Weilheim: um 17 und um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei (Spenden erbeten). Nähere Infos unter www.kammerorchester-weilheim.de

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