Leo XIV: Das bedeutet der neue Papstname
Es ist ein historischer Moment: Am Donnerstagabend, 8. Mai, wurde Robert Francis Prevost zum neuen Papst gewählt. Als erster Amerikaner überhaupt. Schon damit schreibt der 69-Jährige Geschichte. Deutlich weniger spektakulär ist dagegen seine Namenswahl: Prevost entschied sich für „Leo“ – ein Name mit Tradition. Bereits 13 Vorgänger wählten diesen Papstnamen. Doch was verbirgt sich hinter diesem Namen?
Das bedeutet der neue Papstname Leo XIV.
Es ist ein Ritual mit langer Geschichte: Nach der Wahl zum Papst legt der neue Kirchenführer seinen weltlichen Namen ab. Auch Robert Francis Prevost folgt dieser Tradition – und setzt bei der Wahl seines neuen Namens ein Zeichen. Anders als sein unmittelbarer Vorgänger Franziskus I. entschied er sich für einen Namen mit tiefer historischer Bedeutung.
Der Name „Leo“ geht auf Leo I. zurück, der im 5. Jahrhundert als Bischof von Rom die Autorität des Papsttums entscheidend stärkte. Viele Kirchenhistoriker sehen in ihm sogar den ersten richtigen Papst.
Leo der Große war nicht nur ein Geistlicher
Leo der Große war weit mehr als ein kirchlicher Würdenträger. Seinem Namen – abgeleitet vom lateinischen „Leo“ für Löwe – machte er alle Ehre: mit Mut, Stärke und politischem Geschick. Als Bischof von Rom im 5. Jahrhundert kümmerte er sich nicht nur um theologische Fragen, sondern trat entschlossen auf, als die Hunnen unter Anführer Attila 452 plündernd durch Italien zogen. Sein mutiges Eingreifen ging in die Geschichte ein. Bis heute erinnert die Kirche am 10. November an ihn.
Auch in der Neuzeit hat der Name „Leo“ Strahlkraft: Papst Leo XIII., der von 1878 bis 1903 amtierte, verfasste mit „Rerum Novarum“ eine der einflussreichsten Enzykliken der Kirchengeschichte – ein Grundstein der katholischen Soziallehre.